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ten schon die überall auftretenden „Richtungsfragen" beweisen,
die nichts anderes bezwecken wollen, als den Geist des Schülers
in neue Spannung und Tätigkeit zu versetzen, um so dem Jnter-
esse neue Nahrung zu geben. Freilich ist der rein darstellende
Unterricht nur bei Betrachtung der zuständlichen (oder Kultur-)
Geschichte anzuwenden, für die Betrachtung der äußern Schick-
sale (oder der politischen Geschichte) wird dagegen ein Dar-
bieten nicht zu umgehen sein. Wir schlagen daher den Mittel-
weg ein, der uns während unserer langjährigen Praxis stets
am ehesten und erfolgreichsten zum Ziele gebracht hat, und
sagen: Trage da, wo es nicht anders geht, vor, sonst
aber nimm dte geistige Kraft deines Schülers in
Anspruch, und lasse ihn finden!
Der in diesem Werke gebotene Geschichtsstoff ist sonach als
die reife Frucht eines anregenden Lehrgespräches zwischen Er-
zieher und Schüler anzusehen. Von einer detaillierten Frage-
ftellung glaubten wir aus gewichtigen Gründen Abstand nehmen
zu dürfen; der Lehrerstand von heute ist mündig geworden,
und es hieße seine pädagogische Bildung verkennen, wollte man
ihm die enge Zwangsjacke der Fragestellung anlegen.
Bezüglich der angehängten Gedichte bemerken wir, daß
nur künstlerisch wertvolle Dichtungen geboten wurden und zwar
meistens solche, die in den gebräuchlichsten Lesebüchern nicht
zu finden sind. Der Lehrer möge sie nach freiem Ermessen
entweder als künstlerische Zusammenfassung und Vertiefung des
Stoffes am Schluß der Lektion, oder als Ausgangspunkt, oder
als „Einschlag" in die Behandlung verwenden.
Den Forderungen der Neuzeit entsprechend wurde stets auf
die Quellen zurückgegangen. Die umstehend verzeichnete
„Literaturangabe" will dem Lehrer Veranlassung geben,
Quellenstudium zu treiben.
Wir überreichen das vorliegende Werk den Herren Kollegen
in Stadt und Land mit dem Wunsche, daß jede Geschichtsstunde,
die nach dieser bescheidenen Arbeit erteilt wird, für sie und
die Schüler sich zu einer Freudenstunde gestalten möchte, zu
einer Stunde, in der edle Begeisterung und tatkräftiger Entschluß
aus den Augen der jungen Schar blitzen zum Heile des Vater-
landes.
Der Verfasser.