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Alexis, Wilibald (Wilhelm Häring). Geb. 1797
zu Breslau. 1832: Roman Cabanis, dann
wertvolle märkische Romane: „Der falsche
Waldemar," „Der Roland von Berlin,"
„Die Hosen des Herrn von Bredow," „Der
Wärwolf," „Ruhe ist die erste Bürger¬
pflicht," „Isegrim," „Dorothee." Seit 1853
in Arnstadt Gest. dort 1871.
Droste-Hülshoff, Annette Elisabeth Freiin
von. Geb. 1797 auf dem Gute Hülshoff bei
Münster, lebte nach dem Tode des Vaters
mit ihrer Mutter auf deren Witwensitze
Ruschhaus ebendort und zog später zu ihrem
Schwager Freiherrn Joseph von Laßberg
auf dessen Schloß Meersburg am Bodensee,
wo sie 1848 am Herzschlage starb.
Fontane, Theodor. Geb. 1819 zu Neu-
Ruppin. Anfänglich Apotheker. Gab indes
bald diesen Beruf auf. Bereiste 1844 Eng¬
land. Seit 1849 Journalist. 1855—59
Aufenthalt in England, dann in Berlin.
1870 in Frankreich (kriegsgefangen). Bereist
1874 und 1875 Italien. 1876 Sekretär der
Akademie der Künste, wandte sich darauf
ausschließlich dichterischer Beschäftigung zu.
Novelle: „Grete Minde." Romane: „Vor
dem Sturm," „Jrrungen-Wirrungen,"
„Stine," „Effi Briest," „Der Stechlin,"
„Wanderungen durch die Mark Branden¬
burg." Gest. Berlin 1898.
Groth, Klaus. Geb. 1819 zu Heide in Hol¬
stein, besuchte das Seminar zu Tondern,
wurde Mädchenlehrer in Heide, wirkte dann
in Kiel als Dozent an der dortigen Univer¬
sität mit dem Titel eines Doktors der Philo¬
sophie und Professors. Gest. dort 1899.
Hebbel, Friedrich. Geb. 1813 in dem Dorfe
Wesselburen in Dithmarschen. Von seinem
15. bis 22. Jahre Schreiber bei dem dor¬
tigen Kirchspielvogt. Besuchte dann die
Universitäten Heidelberg und München,
ging mit Hilfe eines ihm von König Chri¬
stian VIII. von Dänemark gewährten Reise¬
stipendiums nach Paris und Rom und
machte sich endlich, nachdem er sich mit der
Schauspielerin Christine Enghaus vermählt
hatte, in Wien ansässig. — Dramatiker:
„Judith," „Herodes und Marianne," „Die
Nibelungen," „Agnes Bernauer," „Ghges
und sein Ring," „Maria Magdalena." —
Gest. 1863 in Wien.
Keller, Gottfried. Geb. 1819 in Glattfelden
bei Zürich, widmete sich anfänglich der
Landschaftsmalerei, gab diesen Beruf je¬
doch auf, ging 1848 nach Heidelberg, 1850
bis 1855 nach Berlin. 1855 Rückkehr nach
Zürich. 1861 bis 1870 Staatssekretär in
Zürich. Gest. dort 1890.
v. Liliencron, Detlev. Geb. 1844 in Kiel.
Wurde als preußischer Offizier 1866 und
wieder 1870/71 verwundet. Hauptmann a.
D. Ging auf kurze Zeit nach Amerika. Nach
seiner Rückkehr war er Hardesvogt auf der
Nordseeinsel Pellworm, darauf Kirchspiel-
vogt zu Kellinghusen. Seit 1887 pensioniert,
lebte er zuerst in München, dann lange in
Altona und zuletzt in Alt-Rahlstedt bei
Hamburg; dort 1909 gestorben. „Kriegs¬
novellen."
Ludwig, Otto. Geb. 1813 in Eisfeld im Mei-
ningschen. Studierte anfangs Musik. Seit
1855 mit dichterischen und ästhetischen Ar¬
beiten beschäftigt. Erzählungen: „Die
Heitherethei," „Zwischen Himmel und
Erde." Dramen: „Der Erbförster," „Die
Makkebäer." Gestorben nach langem Siech¬
tum 1865 .n Dresden.
Mörike, Eduard. Geb. 8. September 1804 zu
Ludwigsburg, 1834 Pfarrer zu Kleversulz-
bach bei Weinsberg, gab diese Stelle auf
und lebte seitdem abwechselnd in Stuttgart,
wo er am Katharinenstist unterrichtete, und
in kleineren schwäbischen Ortschaften. Er
starb am 4. Juni 1875 zu Stuttgart.
Storm, Theodor. Geb. 1817 zu Husum,
inußte infolge seiner Beteiligung an der
deutschen Bewegung 1853 seine Heimat ver¬
lassen, trat in preußischen Justizdienst zuerst
als Assessor in Potsdam, dann als Kreis¬
richter in Heiligenstadt, wurde 1864 von
seinen Landsleuten als Amtsrichter in seine
Vaterstadt zurückgerufen. 1880 pensioniert
lebte er in Hademarscken. Gest. 1888.
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