Full text: Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Teil 9)

256 Vierter Zeitraum von 1852 bis zur Gegenwart. 
von da an um so schneller auf. In der Erledigung der mexikanischen An- 
Die Union Welt-gelegenheit aber zeigte sich die neubegründete „Union'' den Staaten der alten 
macht. Welt gegenüber als eine sich ihrer Bedeutung WMewußte Weltmacht. 
§ 49. Preußen nach der Revolution. 
1. Preußen im letzten Jahrzehnt Friedrich Wilhelms IV. Die 
ReaMm^ Es war nur eine richtige Folge seines vorsichtigen Zurück- 
Weichens in Olmütz (f. S. 246), daß Friedrich Wilhelm IV. seinem 
Lande den Frieden zu erhalten suchte. Nach den Jahren der Unruhe, 
die nach seiner Meinung allein der Liberalismus verschuldet hatte, 
stützte sicfi der König gänzlich auf die Ultrakonservativenx), und wenn er 
auch an der Verfassung nicht rütteln mochte, so ließ er doch dem Mini- 
sterium Manteuffel in der Bekämpfung des Liberalismus und 
in der Durchführung einer politischen und kirchlichen Reaktion 
völlig, freie Hand. 
Große Wirtschaft- Trotz der unerfreulichen inneren Lage, die eine verhängnisvolle 
llcheEntwicklung. Feinds?igkeit zwischen den großen politischen Parteien erzeugte, nahm 
der Wohlstand in Preußen diraf) die starke Entwicklung der Industrie 
und des Handels, bedeutend zu. Man verdankte dies nicht zum wenig- 
sten der Wirtschaftspolitik der Regierung, die durch den Allsbau des 
Zollvereins und durch unermüdliche Ausdehnung des Eisenbahn- 
itiiSi^TcTc g r a p h e n n e.tz es den Verkehr in jeder Weise zu heben wußte. 
Dem Schutze des Handels diente, wenn auch militärische Rücksichten 
dabei in erster Linie ausschlaggebend waren, die Begründung der 
MeprmMche preußischen Flotte, die aus den brauchbaren Bestandteilen fc im 
danischen Kriege verwandten, dann aber versteigerten „Deutschen Flotte" 
hervorging. Sie erhielt ihren Stützpunkt in dem Kriegshafen Wilhelms- 
Häven, der auf einem von Oldenburg käuflich erworbenen Land- 
striche am Jadebusen gegründet wurde: ihr erster „Admiral" wurde 
Prinz Adalbert von Preußen (1853). Wichtiger noch war die 
Hebung der Wehrkraft des.Landes, deren Unzulänglichkeit Preußen 
„nach^ Olmütz"' geführt hatte; "ihr widmete sich Prinz Wilhelm von 
Preußen mit allen Kräften und unter den größten Schwierigkeiten 
(f. Absatz 3). — Friedrich Wilhelm IV. hatte einen traurigen Lebens- 
abend; er wurde 1857 von einer Gehirnkrankheit befallen, die bald solche 
Steigerung erfuhr, daß er 1858 (Oktober) seinem Bruder Wilhelm ge- 
mäß der Verfassung die Regentschaft übertrug. Der König starb am 
2. Januar 1861. 
l) Diese Partei fand eine glänzende journalistische Vertretung in der 1848 be¬ 
gründeten Neuen Preußischen Zeitung („Kreuzzeitung"), zu der in jenen Zeiten 
auch Otto v. Bismarck' enge Beziehungen hatte. Man sprach geradezu von einer 
„Kreuzzeitungspartei".
	        
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