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seien sich bewußt des großen Grundsatzes „Reichtum verpflichtet",
und daß die Interessen ihrer Betriebe hier wirksam gewahrt
werden. Die Organisationen der Angestellten mögen vorur¬
teilslos in die dargebotene Hand einschlagen und ihre Mit¬
glieder zu fröhlicher Mitarbeit anregen. Mir wünschen, daß
durch diese vorbeugenden Mittel Industrie und Handel zu wei¬
terer Blüte und Reife gelangen. Möge an vielen unsrer Rnge-
stellten der schöne Spruch sich bewahrheiten:
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
Den schickt er in die weite Welt,
Dem will er seine Wunder weisen
In Berg und Wald und Strom und Feld."
n.
Die Fortschritte des landwirtschaftlichen
Genossenschaftswesens.
Einer der Hauptgründe des neuen Lrstarkens der deutschen
Landwirtschaft ist die wachsende fröhliche Selbsthilfe. Den Schutz
durch den Staat, welcher ihr aus schwerwiegenden allgemeinen
Interessen zuteil geworden, nutzt sie durch eifriges Arbeiten
an ihrer Erziehung und Technik, welch erfreuliches Bild bietet
die deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft mit ihrer gewaltigen
gemeinnützigen Arbeit. Die Intensität der Betriebe mehrt sich
ferner von Iahr zu Iahr. Vorträge und belehrende Versamm¬
lungen besucht man eifrig- neue Maschinen und Düngemittel
werden erprobt und benutzt- die Tier- und Pflanzenzüchtung
macht erhebliche Fortschritte.
Die glänzendste Form der landwirtschaftlichen Selbsthilfe ist
das deutsche Genossenschaftswesen geworden. Der uralte Bauern¬
gedanke, alle notwendigen Tätigkeiten gewerblicher und kauf¬
männischer Art möglichst selbst zu besorgen, dieser naturalwirt¬
schaftliche Gedanke lebt in ihm in moderner Form auf. In
dem Genossenschaftswesen findet ferner die Idee: „Liner für alle,
alle für einen" wirksamste Vertretung. — Die landwirtschaft¬