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gienge und zunähme und nirgend Schaden litte. Auf eine Zeit
giengen sie hinaus, eine alte Mauer zu besehen, welche noch von
einem alten Gebäu überblieben war, ob sie vielleicht die Steine
davon zu Nutz verwenden könnten. Nun war aus der Mauer
schon lang Gras gewachsen; die Bauern bedauerten, daß es sollte
verloren werden und niemand zu Nutz kommen, hielten derowegen
Rath, wie man es sollt zu Ehren ziehen. Davon fielen nun vieler¬
lei Meinungen: die einen vermeinten, man sollte es abmähen,
aber niemand wollte sich eines solchen unterstehen und sich auf die
Mauer wagen; andere vermeinten, wann Schützen unter ihnen
wären, so wäre es am besten, daß man es mit einem Pfeil ab¬
schösse. Endlich sprang der Schultheiß hervor und rieth, man
sollte Vieh darauf lassen gehen, das würde es abessen; so dürfte
man es weder abmähen noch abschießen. Solchem Rath, als dem
besten, fiel die ganze Gemeinde zu, und zur Danksagung ward ferner
erkannt, des Schultheißen Kuh sollt zuerst des guten Raths ge¬
nießen, was der Schultheiß gern gestattete. Also machten sie der
Kuh ein starkes Seil um den Hals, warsen's über die Mauer
und begonnen an der andern Seite zu ziehen. Als aber der
Strick zügieng, fieng die Kuh an zu erwürgen, und wie sie schier
hinauf kam, streckte sie die Zunge heraus. Solches sahe ein großer
Schildbürger, der schrie: ^Zieht! zieht! Leib und Seele hanget an
einander!' ^Zielst noch einmal, zieht!' sprach der Schultheiß, stie
hat das Gras schon gewittert und die Zunge darnach ausgestreckt.
Zieht, zieht! sie ist bald droben!' Aber vergebens war's: die Schild-
bürger konnten die Kuh nicht hinauf bringen und ließen sie herab,
da war sie todt. Des waren sie froh, nur daß sie etwas zu
metzgen hätten.
181.
Das grüne Thier und der Nsturkenner.
Bon Kopisch.
Allerlei Geister. Berlin 1848. S. 171. — 2. AuSg. 1852.
Aie Thadener zu Hanerau sind ansgewitzte Leute:
Wär' noch kein Pulver in der Welt, erfänden sie es heute!
Allein, allein
So wird es immer sein:
Was man zum erstenmal erficht,
Kennt selber auch der Klügste nicht!
Und — wie einmal die Thadner mähn,
Sie einen grünen Frosch ersehn,
So grüne, so grüne!
So grüne war der liebe Frosch und blähte mit dem Kropfe;
Den Thadnern fiel vor Schreck dabei die Mütze von dem Kopfe.
Mit Beinen vier
Ein grünes, grünes Thier!