Full text: Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen und der römischen Geschichte bis Augustus (Teil 4)

Die Weltlage vor dem zweiten Punischen Kriege. 
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Nach dem Kampfe nahm Makedonien unter Autigouos GonatasAufschwung 
einen neuen Aufschwung, fand aber in Hellas zunächst an zwei Bünden bf£5. 
Widerstand, die vielleicht unter der Einwirkung der Keltengefahr entstanden 
waren. Der Ätolische, der von den demokratischen Bauerngemeinden 
Ätoliens ausgegangen war, nötigte fast sämtliche Staaten von Mittel¬ 
hellas zum Anschluß. Bedeutender noch war der aristokratisch regierte 
Bund der Achäer, den Aratos leitete. Er verdrängte die makedonische 
Besatzung aus Akrokoriuth und gewann die Führung auf dem Peloponnes. 
Obwohl unter sich verfeindet, waren beide Bünde gegen Makedonien 
gerichtet. 
In der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts erwuchs ihnen ein neuer. Sparta. 
Feind im Süden. In Sparta, das feit der Schlacht bei Mantineia im 
Innern in tiefen Verfall geraten war, bahnte König Agis IV. Reformen 
an. Nachdem seine Gegner ihn gewaltsam ums Leben gebracht hatten, 
nahm der führte und besonnene Kleomenes III. sein Werk aus. Er¬ 
setzte eine neue Aufteilung des Grundbesitzes durch, stellte die „Lykurgifche" 
Verfassung wieder her und schuf ein Heer von 4000 nach makedonischem 
Vorbilde ausgerüsteten Hopliten. Da er aber über Lakonien hinaus feilte 
Herrschaft auszudehnen suchte und dadurch in Feindschaft mit dem Achüischen 
Bunde geriet, rief Aratos die Makedonier herbei. In der Schlacht bei 
Sellasia (in Lakonien, 221) besiegte deren König Antigonos Doson 
die Spartaner, nötigte Kleomenes zur Flucht nach Ägypten, vernichtete sein 
Reformwerk und besetzte Akrokoriuth. Obwohl er die Hegemonie noch 
nicht ausfprach, erlangte doch der makedonische Einfluß das Übergewicht, 
so daß es schien, als sollte auch die Balkanhalbinsel endlich einer 
politischen Einigung entgegengehen, wie sie die beiden anderen süd- 
europäischen Halbinseln, die Italische unter Führung Roms, die Pyre- 
näifche unter der der Barkiden, bereits gewonnen hatten. 
Im Orient blieb Ägypten das vorherrschende Reich und vergrößerte Der 
sich auf Kosten Syriens. Die Selenkiden verloren Kleinasien und 0ncnt" 
Indien, während zugleich im Nord osten Irans in dem Baktrisch-Par- 
thifchen Reiche eilt gefährlicher Gegner des Hellenismus entstund. 
Kurz vor dem Ausbruche des zweiten Punischen Krieges trat in den Anti- 
drei führenden Reichen des Ostens ein Regierungswechsel ein. Während ^unb" 
in Ägypten ein Kind den Thron bestieg, kamen in den beiden anderen WKppv. 
Reichen ehrgeizige, ans die Erweiterung ihrer Herrschaft bedachte junge 
Männer zur Regierung, in Syrien Antiochos III. (der Große), in Make¬ 
donien Philipp V. Während jener sich anschickte, den Ptolemäer zu be¬ 
kämpfen und Syrien in seinem alten Umsange wiederherzustellen, geriet 
Philipp in einen Kampf mit den Ätolern. Überall bereiteten sich große 
Veränderungen vor. Aber gleichzeitig mit den ersten Siegen Hctnnibals 
schloß Philipp mit den Ätolern Frieden (217), während Antiochos in einer 
blutigen Schlacht (bei Rapheia, südwestlich von Gaza) besiegt wurde Rapheia, 
und daher seine Absichten auf Ägypten aufgeben mußte. 
Pfeifer. Geschichte. IV. 2. Aufl. 7
	        
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