Full text: Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen und der römischen Geschichte bis Augustus (Teil 4)

Die Unterwerfung der Nachbarländer. 
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eroberte der jüngere Africanus auch diese Stadt, nachdem sie sich noch 
fünfzehn Monate lang heldenmütig verteidigt hatte, und zerstörte sie (133); 
er erhielt davon den Beinamen Numantinus. 
d) Die Erwerbung von Pergamon (133). Übersicht über die Pro¬ 
vinzen. König Attalos III. von Pergamon hatte den Römern letzt¬ 
willig sein Reich vermacht; als er 133 starb, ergriffen sie davon Besitz 
und faßten somit auch in Asien Fuß. 
Zum Römischen Reiche gehörten demgemäß am Ende dieser Periode 
die Provinzen Sizilien, Sardinien, Korsika, Gallia cisalpina, die beiden 
Spanien (citerior oder Tarraconensis und ulterior oder Baetica, ein¬ 
schließlich Lusitauieu), Makedonien nebst Griechenland, Afrika und Asien 
(Pergamou). Die drei letzten galteu als die reichsten; sie wurden darum 
auch von den römischen Statthaltern am meisten begehrt. 
Vielfach mußten freilich die Römer die Grenzen ihres Reiches noch 
gegen tapfere Gebirgsvölker verteidigen, z. B. gegen die Kantabrer in Nord- 
spanien, die Räter und Noriker in den Alpen, die Illyrier (zu denen unter- 
anderen die Dardaner gehörten) und Thraker in den Gebirgen der Balkan¬ 
halbinsel; auch ihre jüngste Erwerbung Pergamon machte ihnen anfänglich 
ein Prätendent streitig. 
So lange, als man um die nationale Existenz und die Herrschaft in 
Italien gekämpft hatte, war die allgemeine Wehrpflicht durchführbar ge¬ 
wesen. Die Kriege in entlegenen Gebieten dagegen, für die dem italischen 
Bauern oft das Verständnis fehlte, und die damit verbundene langjährige 
Abwesenheit von der Heimat drohten seinen wirtschaftlichen Wohlstand zu 
vernichten und machten ihn daher zu einem widerwilligen Soldaten. Die 
Abneigung gegen den Kriegsdienst wuchs, weitn auch die Konsuln bei der 
Aushebung Nachsicht übten; alle Feldzüge dieser Zeit zeigen das gleiche Bild 
mangelhafter Manneszucht und schlaffer Kriegführung. Schließlich konnte 
man die Kriege nicht mehr mit italischen Aufgeboten führen, sondern mußte 
zur Werbung von Soldaten schreiten, die ebenso wie in den hellenistischen 
Staaten von Berufsoffizieren befehligt wurden. 
Erwerbung 
Perga¬ 
mons 133. 
Die 
Provinzen. 
Verände¬ 
rungen im 
Heerwesen. 
Pfeifer, Geschichte. IV. 2 Aufl. 
8
	        
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