Full text: Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen und der römischen Geschichte bis Augustus (Teil 4)

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Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte. 
das Land verheerten, während die Bewohner ihren Abmarsch hinter den 
Zungen ? c0U?rn der Stadt erwarteten. Nach dem Abzüge des feindlichen Heeres 
der lief eine größere athenische Flotte aus und Übte Vergeltung indem sie 
Athener. Handelsplätze an der peloponnesischen Küste, wie Methone (in Messenien) 
und Epldauros, zu nehmen und ihren Wohlstand zu vernichten suchte, die 
Agmeten von ihrer Insel vertrieb und Megara verwüstete. Auch entfaltete 
sie (unter Phormion) im Korinthischen Meerbusen ihre Überlegenheit über 
die der Korinther, während Laches in Sizilien die ionischen Städte gegen 
Syrakus unterstützte und Potidäa belagert und endlich anch erobert wurde 
(Winter 430/429). Eine Entscheidung war jedoch bei dieser Art der Krieg¬ 
führung erst nach längerer Dauer des Krieges zu erwarten. 
Athen** ~ Zeiten Jahre (430) wurde die Pest im Peiraieus eingeschleppt 
Sie wütete in der übervölkerten Stadt und raffte auch etwa 4000 Ho- 
pfiten hin. Das Volk gab dem Perikles schuld an dem ganzen Unglück 
und entsetzte ihn daher seines Amtes; ja es war so entmutigt, daß es in 
Sparta um Frieden nachsuchte. Nach dem Scheitern dieser Verhandlungen 
wurde Perikles zwar wieder zum Strategen gewählt (429); aber er war 
auch durch schweres Unglück in der Familie — er hatte zwei Söhne durch 
... . Pest verloren — ein gebrochener Mann und wurde selbst noch in 
To?429. demselben Jahre von der Seuche hinweggerafft, ohne einen Nachfolger Zu 
hinterlassen, der ihn zu ersetzen vermocht hätte. Als Stratege genoß der 
reiche und leutselige, aber oft unentschlossene und energielose Bergwerks¬ 
besitzer Nikias großes Ansehen; in der Leitung des Volkes gewann der 
leidenschaftliche Demagoge Kleon, der „Gerber", dadurch das Über¬ 
gewicht, daß er skrupellos die niederm Instinkte der Menge köderte; die 
Schäden der radikalen Demokratie, die Perikles' kraftvolle Persönlichkeit 
hintangehalten hatte, traten so, nach seinem Tode, immer deutlicher hervor. 
Zahre 428 fiel Mytilene (auf Lesbos) von den Athenern ab; 
als die 'Stadt nach einjähriger Belagerung zurückerobert wurde, setzte 
Kleon den Volksbeschluß durch, daß alle männlichen Einwohner der Stadt 
hingerichtet würden. Am folgenden Tage änderten die Athener trotz 
Kleons Widerspruch ihren Beschluß dahin ab, daß die Strafe aus die 
Schuldigsten beschränkt werden solle; immerhin waren es noch mehr als 
tausend, die den Abfall der Stadt mit dem Tode büßen mußten. In dem¬ 
selben Jahre (427) wurde Platää vou den Thebanern und ihren Bundes¬ 
genossen erobert und zerstört, der Rest der Besatzung hingerichtet. 
schen°-. r Wre 426 kämpfte der athenische Feldherr Demosthenes im 
westlichen Mittelgriechenland mit wechselndem Erfolge. Erst im nächsten 
Jahre trat endlich eine Wendung ein, die einen schnelleren Verlauf des 
Krieges erwarten ließ. 
Eine nach Sizilien bestimmte Flotte der Athener war beauftragt, 
unterwegs Kerkyra anzulaufen, wo kurz vorher die athenerfreundlichen 
Demokraten das Übergewicht über ihre Gegner errungen hatten. Auf 
diesen Schiffen befand sich auch Demosthenes, der soeben wieder zum
	        
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