Full text: Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen und der römischen Geschichte bis Augustus (Teil 4)

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Die Hauptereignisse der römischen Geschichte. 
vor; sie erlitten aber am Vadirnonischen See (westlich von ber Mün¬ 
dung des Rar in ben Tiber) eine Nieberlage (285) unb verstauben sich nach 
einer zweiten bei Populonia (an ber etruskischen Küste) zum Frieben. 
■v^nplge dieses Krieges würben bie meisten etruskischen Stabte Rom 
untertan. 
.. Seitdem geboten bie Römer über ganz Mittelitalien von ben 
Übergängen über ben nördlichen Apennin bis nach Venusia auf ber 
Straße nach Tarent. 
«... M?: Die Eroberung Unteritaliens. (Krieg gegen Tarent unb 
König Pyrrhos von Epeiros, 282-272.) Die griechischen Stäbte 
Unteritaliens würben fett langer Zeit burch Bruttier unb Lukaner bebrängt. 
Die ber Westküste waren ihnen bereits erlegen, während sich bie östlichen 
noch behaupteten. Unter ihnen war die größte unb reichste bie Stabt 
snrent. Tarent, bie ihre Unabhängigkeit baburch verteidigte, baß sie Heere aus 
dem griechischen Mutterlanbe in ihren Solb nahm. 
Die Feindschaft Tarents gegen Rom begann, als Thurii, von ben 
Bruttieru bebrängt, auf feine Bitte eine römische Besatzung erhielt. Als 
bald darauf zehn römische Schiffe am Hafen von Tarent üorüberfuhren, 
würben sie von ben Tarentinern aufgebracht, ba sie angeblich ben alten 
Vertrag verletzt hatten, ber den Römern über bas Laciuische Vorgebirge 
hinauszusegeln verbot. Unmittelbar bar auf würbe bie römische Besatzung 
aus Thurii vertrieben. Der Krieg mußte zum Ausbruch kommen, als 
der römische Gesanbte L. Postumius, ber in Tarent Genugtuung forderte, 
vom Pöbel schwer beschimpft wurde. 
In dem Kriege zeigte sich die sehr ansehnliche Macht der Tarentiner, 
die überdies durch Samniter verstärkt wurde, der römischen nicht gewachsen. 
Pyrrhos. Tarent wandte sich daher an Pyrrhos, den König von Epeiros, einen 
der größten Heerführer jener Zeit. Er war kurz vorher aus Makedonien 
verdrängt worden unb war baher fofort bereit, bie erbetene Hilfe zu 
leisten, ba er beabsichtigte, sich in Italien ein größeres Reich zu grünben 
unb dieses, als Schwiegersohn des früheren Tyrannen Agathokles von 
Syrakus, auch über Sizilien auszudehnen. Sein Unternehmen war 
also ein Versuch, Sizilien, Süditalien und einen Teil Griechenlands zu 
einem Reiche zusammenzufassen, die schwindende Kraft der westlichen 
Hellenen zu stärken und hier bie hellenische Herrschaft zu behaupten; es 
lief ebensosehr in Italien den Interessen der Römer wie auf Sizilien 
denen der Karthager zuwider. 
3nt Jahre 280 brachte er ein Heer, dessen Kern 20000 Phalangiten 
bildeten, nach Italien, schlug, namentlich mit Hilfe von Kriegselefanten, 
s.era!!ea die Römer bei Heraklea (am Siris, unweit Tarent) und rückte bis 
Latium vor. Nach einem erneuten Siege, den er im folgenden Jahre bei 
Auscuium Auscnlnm (in Apulien) erfocht, knüpften die Römer mit ihm (durch 
279' C. Fabricius) Friedensunterhandlungen an. Um diese zum Abschlüsse
	        
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