Full text: Brandenburgisch-preußische und preußisch-deutsche Geschichte (Teil 2)

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Zur Sicherung der deutschen Herrschaft gab er denjenigen 
Rittern, welche ihm bei der Eroberung geholfen hatten, beträcht¬ 
liche Güter als Lehen. Sowohl die deutschen Ansiedler als auch 
die Ritter kamen mit der alten slavischen Bevölkerung vielfach 
in Berührung; Deutsche und Slaven heirateten untereinander. 
Dadurch wurde nicht nur das Deutschtum weiter verbreitet, 
sondern auch das Christentum faßte immer mehr festen Fuß. 
Zur Stütze desselben wurden die Bistümer^ Havelberg und 
Brandenburg wieder hergestellt. 
Albrechts Regierung war noch deshalb besonders segensreich 
für das Land, weil er mit kräftiger Hand für Ruhe und Ord¬ 
nung sorgte. — j Welch großes Ansehen er sich erworben hatte, 
geht am besten daraus hervor, daß der Kaiser ihn zum Erz¬ 
kämmerer*) ernannte. 
Albrecht starb 1170. | Seine Nachkommen waren meist 
kräftige Fürsten; sie erwarben einen großen Teil des Wenden¬ 
landes bis zur Oder und später noch über diesen Fluß hinaus. 
Auch sie waren mit Eifer darauf bedacht, die neu erworbenen 
Länder dem Deutschtum und der christlichen Religion zn sichern. 
Beim Aussterben der Assanier hatte die Mark folgende 
Hauptteile: 
1. Die Altmark, früher Nordmark, links von der Elbe, dem 
Einflüsse der Havel gegenüber. Salzwedel und Stendal 
sind Städte dieses Gebietes. 
2. Die Mittelmark lag zwischen Elbe und Oder; im Norden 
bildet die Linie Havelmündung — Fiuowkaual, im Süden 
die Linie Magdeburg und Mündung der Lausitzer Neiße in 
die Oder ungefähr die Grenze. 
3. Die Neumark war die Fortsetzung der Mittelmark über 
die Oder hinaus, südlich von der Warthe, östlich von 
Preußen und nördlich von Pommern begrenzt. 
4. Die Priegnitz, nördlich der Havelmündung bis ans 
Mecklenburgische. 
5. Die Ufermarl, nördlich vom Finowkanal bis an Mecklenburg 
und Pommern. 
*) Der Erzkämmerer war einer der höchsten Würdenträger 
des deutschen Reiches- er hatte später sogar das Recht, an der Kaiser¬ 
wahl tettjimehmen. Bet feierlichen Gelegenheiten, z. B. bei der Krönung, 
hatte er die Sorge für die kaiserlichen Gemächer. 
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