— 125 —
bekennt er sich fest und bestimmt zu der Lehre, die er gepredigt, und zu dem
Werk, das er ausgerichtet: „Sei getreu bis in den Tod ..." — „Solcher
Ende schauet an und folget ihrem Glauben nach." — „Das - Gedächtnis des
Gerechten bleibet im Segey."
e) Des Volkes Liebe und Verehrung. Wie ein Heimgegangener-
Vater wird er beweint und beklagt. Diese Thränen des Volkes an seinem
Sarge sind ein Denkmal, schöner und bezeichnender als von Erz und Stein.
So beklagt wird nur ein Mann, der für seines Volkes Wohl alles geopfert,
selbst das Leben, und der es durch solches Thun bezeugt hat, daß er die Brüder
wahrhaft liebt. „Liebe erzeugt Gegenliebe." — „Wer Thränen ernten will,
muß Liebe säen." Jene Thränen, die an seinem Sarge geflossen, sind aber
auch der innigste Dank der Zeitgenossen Luthers, köstlicher als Gold und Edelsteine.
Wir aber und alle Glieder der evangelischen Kirche, die an seinem Leben
sich erbauen und seines Werkes sich freuen, können dem großen Manne unsern
Dank am besten abtragen, wenn wir uns sein Leben als leuchtendes Vorbild
dienen lassen und an seinem Werke bauen helfen jeder nach der Kraft, die Gott
ihm gegeben.
III. Verknüpfung.
1. Nennt Beispiele von ungeheuchelter Frömmigkeit innerhalb der Familie!
Dieser Geist der Frömmigkeit herrscht in Abrahams Hause, denn Isaak
wird erzogen in der Furcht Gottes. — Hiob bringt nach jedem fröhlichen
Tage für jedes seiner Kinder ein besonderes Opfer, weil er meint, es könne
sich eines an seinem Gott versündigt haben. —- Josua spricht zum Volke Israel:
„Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen." — David läßt seinen Sohn
Salomo durch den Propheten Nathan erziehen. — In Jesu Elternhause
herrscht dieselbe Frömmigkeit: Beschneidung, Darstellung, der 12jährige Jesus.
2. Luther war streng gegen seine Kinder. Nennt Leute, welche nicht
streng gegen ihre Kinder waren! In Jakobs Hause ist die Liebe des
Vaters zu seinen Söhnen ungleich verteilt; Joseph wird bevorzugt. — Eli
wußte, wie seine Söhne sich schändlich hielten, aber er hat nicht einmal sauer
dazu gesehen.
3. Nennt Leute von demütiger Ergebung in Gottes Willen!
Abraham, da er nach Gottes Willen seinen Sohn opfert. — Hiob, da
er spricht: „Der Herr hass gegeben ..." — Eli, da er spricht: „Es ist der
Herr, er thue, was ihm wohlgefällt." — David in den Verfolgungen durch
Saul, bei der Empörung Abfaloms und zur Zeit der Pest, da er spricht:
„Siehe, ich habe gesündigt, was aber haben diese Schafe gethan? Laß deine
Hand wider mich und nicht wider mein Volk sein." — Christus, da er