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bekennt er sich fest und bestimmt zu der Lehre, die er gepredigt, und zu dem 
Werk, das er ausgerichtet: „Sei getreu bis in den Tod ..." — „Solcher 
Ende schauet an und folget ihrem Glauben nach." — „Das - Gedächtnis des 
Gerechten bleibet im Segey." 
e) Des Volkes Liebe und Verehrung. Wie ein Heimgegangener- 
Vater wird er beweint und beklagt. Diese Thränen des Volkes an seinem 
Sarge sind ein Denkmal, schöner und bezeichnender als von Erz und Stein. 
So beklagt wird nur ein Mann, der für seines Volkes Wohl alles geopfert, 
selbst das Leben, und der es durch solches Thun bezeugt hat, daß er die Brüder 
wahrhaft liebt. „Liebe erzeugt Gegenliebe." — „Wer Thränen ernten will, 
muß Liebe säen." Jene Thränen, die an seinem Sarge geflossen, sind aber 
auch der innigste Dank der Zeitgenossen Luthers, köstlicher als Gold und Edelsteine. 
Wir aber und alle Glieder der evangelischen Kirche, die an seinem Leben 
sich erbauen und seines Werkes sich freuen, können dem großen Manne unsern 
Dank am besten abtragen, wenn wir uns sein Leben als leuchtendes Vorbild 
dienen lassen und an seinem Werke bauen helfen jeder nach der Kraft, die Gott 
ihm gegeben. 
III. Verknüpfung. 
1. Nennt Beispiele von ungeheuchelter Frömmigkeit innerhalb der Familie! 
Dieser Geist der Frömmigkeit herrscht in Abrahams Hause, denn Isaak 
wird erzogen in der Furcht Gottes. — Hiob bringt nach jedem fröhlichen 
Tage für jedes seiner Kinder ein besonderes Opfer, weil er meint, es könne 
sich eines an seinem Gott versündigt haben. —- Josua spricht zum Volke Israel: 
„Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen." — David läßt seinen Sohn 
Salomo durch den Propheten Nathan erziehen. — In Jesu Elternhause 
herrscht dieselbe Frömmigkeit: Beschneidung, Darstellung, der 12jährige Jesus. 
2. Luther war streng gegen seine Kinder. Nennt Leute, welche nicht 
streng gegen ihre Kinder waren! In Jakobs Hause ist die Liebe des 
Vaters zu seinen Söhnen ungleich verteilt; Joseph wird bevorzugt. — Eli 
wußte, wie seine Söhne sich schändlich hielten, aber er hat nicht einmal sauer 
dazu gesehen. 
3. Nennt Leute von demütiger Ergebung in Gottes Willen! 
Abraham, da er nach Gottes Willen seinen Sohn opfert. — Hiob, da 
er spricht: „Der Herr hass gegeben ..." — Eli, da er spricht: „Es ist der 
Herr, er thue, was ihm wohlgefällt." — David in den Verfolgungen durch 
Saul, bei der Empörung Abfaloms und zur Zeit der Pest, da er spricht: 
„Siehe, ich habe gesündigt, was aber haben diese Schafe gethan? Laß deine 
Hand wider mich und nicht wider mein Volk sein." — Christus, da er
	        
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