Object: Bilder aus der vaterländischen Geschichte

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Gebeine unter großer Feierlichkeit nach Paris herübergeholt unb im 
Jnvalibenbome beigesetzt. 
Friebrich Wilhelm III. schloß mit ben Kaisern von Rnßlanb unb 
von Österreich ben sogenannten „heiligen Buub". Sie verpflichteten 
sich, in christlicher Liebe über ihre Völker zn herrschen nnb ben Frie- 
ben Europas von keinem toieber stören zu lassen. Unb baß wirklich 
ber Friebe seilbem so lange Zeit erhalten blieb, bas war vornehmlich 
bas Werk bes eblen Königs Friebrich Wilhelm III. Noch 25 Jahre 
war es ihm vergönnt, segensreich nnb in Gottesfurcht über sein Volk 
zu herrschen. Mit rastlosem Streben war er baraus bebacht, bie Wunben, 
bie ber Krieg seinem Laube geschlagen hatte, zu heilen und ben Auf¬ 
schwung Preußens zu sörbern. Ruhig unb gottergeben konnte er am 
7. Jnni 1840 sein Haupt zur ewigen Ruhe legen. 
Äöttig Friedrich der Große. 
12. Jugendzeit. 
Am 24. Januar 1712 würbe bem Könige Friebrich Wil¬ 
helm I. in Berlin ein Sohu geboren, ber in ber Taufe beu Nameu 
Karl Friebrich erhielt, aber für gewöhnlich nur Fritz genannt würbe. 
In ben ersten Kinber jähren würbe ber vou Natur zarte Prinz von 
seiner Mutter gepflegt unb erzogen. Die Zeit verfloß in harmlosem 
Spiele mit seiner Schwester Wilhelmine. Fritz schien sich ganz im 
Sinne seines strengen Vaters zu entwickeln, ber nichts mehr liebte als 
seine Solbaten. Besonbere Freitbe machte es bem Könige, als sein 
Sohn einst seiner Schwester, bie ihn aufsorberte, mit Blumen zu 
spielen, bie Antwort gab: „Gut Trommeln ist mir besser als Spielen 
unb lieber als Blumen." 
Das Verhältnis zwischen Vater nnb Sohn gestaltete sich aber 
ganz anbers, als ber Vater allein bie Erziehung in bie Hanb nahm. 
Hauptsächlich zweierlei sollte ber Prinz lernen, Gottesfurcht unb 
Exerzieren; alles anbere war Nebensache. In seinem zehnten 
Jahre mußte er schon gleich einem gemeinen Solbaten trotz Winb unb 
Wetter mit Tasche unb Flinte auf bie Schloßwache ziehen unb Schilb- 
wacht stehen. Doch bes Kronprinzen reger Geist verlangte nach einer 
ebteren Beschäftigung; er fühlte sich vor allem zur Dichtkunst unb 
zur Musik hingezogen. Davon mochte freilich ber Vater nichts wissen; 
aber boch gelang es bem Prinzen mit Hülfe seiner Mutter, seiner
	        
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