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gehörte früher zu Assyrien, riß sich aber zu Sanheribs Zeit, 714 v. Chr., davon los 714 v. Chr.
und bildete ein eigenes Reich. Es erreichte unter Phraortes und Cyaxarcs, in der
Schrift Darins der Meder (Dan. 6) genannt, die größte Ausdehnung. Der letzte
Mederkönig Astyages wurde durch seinen Enkel Cyrus (Sage von seiner Jugend.
Mandane. Kambyses.) entthront. Derselbe gründete 2. das große persische
Weltreich und regierte v. 558—529 v. Chr. Krösus. Rückkehr der Mehrzahl
der Juden in ihr Vaterland 536 v. Chr. Cyrus fiel 529 in einem Kriege gegen 529 v. Chr.
ein asiatisches Volk. Sein Sohn Kambyses eroberte Aegypten. Auf diesen folgte
Darius v. 521—485 v. Chr., der dem Reiche eine Verfassung gab und es in
20 Provinzen theilte. Dessen Nachfolger Ahasveros oder Xerxes führte ums Jahr
480 Kriege gegen Griechenland. Zu feiner Zeit hat sich auch wahrscheinlich die
Geschichte des Buches Esther zugetragen. Sein Sohn Artaxerxes, auch Artha^
sastha genannt, sandte Esra und Nehemia den zurückgekehrten Juden nach. Unter
den nachfolgenden Königen verfiel der Staat schnell und wurde 330 v. Chr. von 330 v. Chr.
Alexander d. Gr. von Macedonien erobert. — Die Perser hatten eine von Zo-
roaster (800 v. Chr.) gelehrte Religion. Der zufolge verehrten sie keine Götzen- «oo v. Chr.
bilder in Tempeln, sondern beteten die Sonne und das Feuer als das Bild des
Beherrschers des Lichtreiches, Ormuzd, an. Fürst der Finsterniß: Ahriman. Die
Priester des erstem hießen Magier. Aus ihnen waren wahrscheinlich die Weisen,
die dem Jesuskinde Geschenke darbrachten. Anfangs waren die Perser in ihren
Sitten unverdorben. Besonders galt ihnen das Lügen als großes Laster. Als
später aber Sittenlosigkeit zunahm, war auch der Untergang des Reiches da.
8 5. Das griechisch-macedo nische Reich, l. Das Land.
Griechenland umfaßte im Alterthume den südlichen Theil der heutigen europäischen
Türkei, das Königreich Griechenland und viele Inseln. Es zerfiel 1. in Nord-
griechculand mit dem Olymp, 2. Mittelgriechenland (Hellas) mit Delphi, 3 Süd-
griechenland (Peloponnes), 4. die ionischen (westlichen) und ägeischen (östlichen)
Inseln.
2. Die alten Griechen. Griechenland wurde durch Einwanderung von
Norden und Osten her bevölkert. Es bestand anfangs fast aus so viel Staaten mit
eigenen Königen, als es Städte hatte, doch waren alle durch gemeinsame Sprache
und Religion (Orakel), gemeinschaftliche Festfeiern (1. Cor. 9, 26—27) und dabei
abgehaltener Besprechungen bürgerlicher Angelegenheiten verbunden. Sie ver-
ehrten viele Götter, z. B. Zeus, (Jupiter) Göttervater, Hera, (Juno) seine Ge-
mahlm, Poseidon, (Neptun) Meeresgott, Hades, (Pluto) Gott der Unterwelt,
Apollo, Gott des Gesanges und der Sonne, Artemis, (Diana) Göttin der Jaqd
und des Mondes, Pallas Athene, (Minerva) Göttin des Krieges, der Künste und
Wissenschaften, Ares, (Mars) Kriegsgott, Hephästns, (Vulkan) Gott des Feuers,
Hermes, (Merkur) Gott des Handels, Götterbote, Dionysus, (Bachns) Gott des
Wernes, Aphrodite, (Venus) Göttin der Liebe, Demeter, (Ceres) Göttin des Ge-
treidebanes n. a. (Die eingeklammerten Götternamen sind römisch.) Die schöne
Sprache der alten Griechen war einst Weltsprache. In ihr ist das neue Testa¬
ment ursprünglich geschrieben. — Die älteste griechische Geschichte ist Sage. Sie
erzählt von dem Helden Herkules, der mit wilden Thieren und Menschen riefen-
mäßige Kämpfe bestand, von Theseus, der ben Mmotauros, ein seltsam Unge¬
heuer im Labyrinth erschlug, von Persens, der die schreckliche Medusa tödtete,
von Jason, der mit vielen Helden die Argonautenfahrt nach Kolchis unternahm'
um das goldene Fell eines Widders zu erbeuten. Am Berühmtesten aber ist eine
Unternehmung der alten griechischen Helden geworden, die ein blinder Dichter,
Namens Homer, herrlich besungen hat: der trojanische Krieg v. 1194—1184 n^-nsi
v. Chr. Er war gegen die in Kleinasien gelegene Stadt Troja gerichtet, in der
em Komgssohn (Paris) klebte, welcher die schöne Gemahlin (Helena) eines grie-
chischen Königs (Menelaus v. Sparta) geraubt hatte. Unter allen griechischen
Helden verrichtete Achilles die größten Thaten, fand aber an Heitor einen wür-
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