Object: Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen und der römischen Geschichte bis Augustus (Teil 4)

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Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte. 
in Asien und Ableitung des besitz- und heimatlosen Proletariats aus dem 
Mutterlande waren deren Grundgedanken. Die Ausführung dieser Pläne 
erforderte Frieden im Mutterlande und Führung der zersplitterten Kräfte 
durch einen einheitlichen, mächtigen Willen, wie er nur beim Könige Philipp 
zu finden war. Dieser Idee, die namentlich durch Jsokrates vertreten 
wurde, gehörte die Zukunft. 
Unterdessen war endlich der heilige Krieg dadurch zum Abschlüsse 
gebracht worden, daß Philipp ans Ersuchen der Thebaner in Mittel¬ 
griechenland eingedrungen und nach furchtbarer Verwüstung von Phokis 
Mitglied der delphischen Amphiktyonie geworden war. Auch die 
*gjd« Athener schlossen damals (346) mit ihm Frieden; ihr Vertreter Philo- 
krates. krates, nach welchem dieser Friede genannt wird, wußte dabei dem 
Könige, von dem er sich — wie sein Kollege Demosthenes behauptete — 
hatte bestechen lassen, möglichst viele Vorteile zuzuwenden und seine Stellung 
im Norden Griechenlands zn verstärken. Von Sparta bedrängt, stellten 
sich damals auch einige Staaten des Peloponnes (Messenien, Argos) 
unter den Schutz des Königs. Angesichts der wachsenden Gefahr gewann 
in Athen Demosthenes das Übergewicht über seine Gegner. Er reiste im 
Aufträge des Volkes durch den Peloponnes, um Freunde für ein großes 
Bündnis gegen Philipp zu gewinnen. Während seine Bemühungen ohne 
Erfolg blieben, unterwarf der König Thessalien vollständig, Epeiros und 
Ätolien. Als er nach Euböa hinübergriff, kam ein Bund zwischen Athen, 
Korinth, Leukas, Ambrakia, Kerkyra, Akarnanien, Ätolien und Megara 
zustande; auch Byzanz trat ihm bei. Als Philipp Byzanz und Perinth 
(an der Propoutis) belagerte, war dieser Bund, durch den Perserkönig 
unterstützt, stark genug, ihn zur Aufhebung der Belagerungen zu nötigen. 
Die Entscheidung fiel endlich in Mittelgriechenland. 
Hier brach ein neuer heiliger Krieg aus, und Philipp wurde als 
Amphiktyone herbeigerufen. Er erschien sofort und besetzte Elateia, den 
Schlüssel Mittelgriechenlands. Demosthenes brachte in letzter Stunde 
einen Bund zwischen Athen und Theben zustande; aber der Kampf 
beider Städte gegen Philipp endete mit der schweren Niederlage von 
ChaiEM Chaironeia (August 338). 
Die Freiheit der Griechen wurde hier vernichtet; sie hatten von da 
an den Makedoniern zu gehorchen. Chalkis, Akrokorinth, Am¬ 
brakia und Theben erhielten Besatzungen, Athen mußte den Cher¬ 
son es abtreten und die Reste seines Seebundes auflösen, wurde aber 
sonst nicht geschädigt. 
Kongreß Im Jahre 338 trat ein Kongreß von Abgesandten aus sämtlichen 
Korinth, griechischen Staaten in Korinth zusammen. Alle Fehde wurde untersagt, 
freie Schiffahrt gewährt; alle Städte behielten ihre Verfassungen. Für 
die Durchführung des Friedens sorgte ein Bundesrat (;kolvov oweöqiov). 
Philipp erhielt die Verfügung über die Streitkräfte der Hellenen im Kriege 
gegen den Perserkönig.
	        
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