Full text: Die Geschichte von Sachsen zum Unterricht in den vaterländischen Schulen

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III. Amerika. 
vom Red River, weiter um das Felsengebirge herum, in Kali- 
fornien und im Staate Washington. Pittsburg ist durch 
Verschickung von Kohlenschätzen groß geworden. 
Wir sehen, auch im Bergbau ist uns die Union weit überlegen. 
Nur spüren wir diese Überlegenheit weniger als die in Getreide oder 
Baumwolle, weil wir sür uns ziemlich reichlich haben. 
Aus der Reihe der übrigen Mineralschätze seien nur noch zwei 
genannt: Kupfer und Petroleum. Auch unter den Kupferländern 
marschiert die Anion an der Spitze (Kupferlager längs des Colorado, 
auch im Staate Michigan bei Detroit), während wir erst an 
vierter Stelle kommen, hinter Mexiko und Chile. Die Anion 
ist Weltkupfermarkt, wie sie Weltbaumwollenmarkt ist. 
Daraus ergeben sich dieselben Folgen für die Preise 
des Kupfers, wie für die der Baumwolle. Für uns 
fällt das um so mehr ins Gewicht, als unsere elektrische 
Industrie, die erste dieser Art in der Welt, ganz von 
den Vereinigten Staaten abhängig wird. (Vergl. Süd¬ 
westafrika.) 
In der Petroleumerzeugung endlich kann sich nur ein Land 
der Erde mit den Vereinigten Staaten annähernd messen; das ist 
Rußland. Mehr als die Äälfte alles Petroleums der Welt liefern die 
Vereinigten Staaten, mit Rußland zusammen 9/10 der ^gesamten 
Welterzeugung. (Erdölquellen namentlich in Pennsylvanien; 
Äauptausfuhrhafen: Philadelphia.) 
Gestützt auf die reichen Boden- und Mineralschätze, mußte auch 
die amerikanische Industrie ins Riesenmäßige, wachsen. Welche Vor¬ 
teile hat nicht, um nur einen Zweig zu nennen, die amerikanische 
Eisen- und Stahlindustrie vor der unsern! Für sie gibt es keine 
„Erznot". (Vergl. S. 18.) Sie könnte verkaufen, ohne über ihre 
Grenzen hinaus zu gehen. Der Eisenbahnbau schafft ihr fortwährend 
neue Beschäftigung, denn wenn auch die amerikanischen Eisenbahn¬ 
linien eine viel größere Schienenlänge aufweisen als die unsern, so 
ist doch das Eisenbahnnetz bei der Größe des Landes noch viel weit¬ 
maschiger als bei uns und bedarf sehr des Ausbaus. An der über- 
wiegend mit Maschinen arbeitenden Landwirtschaft hat die Eisen- 
und Stahlindustrie dauernd einen vorzüglichen Auftraggeber. Endlich 
schafft ihr die amerikanische Art des Ääuserbaues (unter Verwendung 
des Eisens) fortdauernd neue Beschäftigung. Das alles sind Vorteile, 
deren sich unsere Industrie leider nicht erfreuen darf.
	        
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