Full text: Geschichtsbilder für mehrklassige Volksschulen

Heinrich I. 919—936. 25 
blick den Blitz, der herniederfahren und den Frevler todten werde. Die Eiche 
sank. Bonifacius blieb unverletzt. Da ließen sich viele taufen. Aus dem Holze 
baute er ein Kirchlein, das er dem heiligen Petrus weihte. 
3. Sein Ende. Sein Lieblingskloster war Fulda. Von da trug er das 
Evangelium auch nach Baiern. Der Papst ernannte ihn jetzt zum Erzbischof 
von Mainz. Als solcher krönte er den Pipin zum Köuig der Franken. Im 
hohen Alter führte ihn seine Sehnsucht aus das Feld seiner ersten Wirksamkeit, 
nach Friesland zurück. Als er eines Tages eine Anzahl Neubekehrter taufen 
wollte, überfiel ihn eine Schar heidnischer Friesen und erschlug ihn samt sei¬ 
nem ganzen Gefolge, welchem er die Verteidigung verboten hatte. Zu Fulda 
liegt er begraben. 
21. Keinrich I., 919 — 936. 
1. Heinrichs Wahl. In Deutschland regierten die Nachkommen Karls des 
Großen noch beinahe lOOJahre. Das 
war eine traurige Zeit. Zwietracht 
und Unordnung rissen immer mehr 
ein. Dazu kamen auch noch äußere 
Feinde, die in das wehrlose und 
schwache Reich einfielen. Vom Norden 
kamen die beutelustigen Normannen 
auf ihren Schiffen bis in die Mün¬ 
dungen der Flüsse, schleppten die 
Menschen sammt ihrer Habe fort und 
verheerten Stadt und Land mit Feuer 
und Schwert. Von Osten fielen die 
Wenden und Ungarn in das Reich 
ein und sengten und plünderten, wo¬ 
hin sie kamen. Der letzte Karo¬ 
linger in Deutschland war Ludwig 
das Kind; er starb 911. Die 
Großen wählten Konrad I. von 
Franken, welcher schwere Kämpfe mit 
den mächtig gewordenen Herzogen zu 
bestehen hatte. Obwohl er mit dem 
Sachsenherzoge Heinrich in Feind¬ 
schaft gelebt hatte, so empfahl er ihn 
doch zu seinem Nachfolger, weil er 
erkannt hatte, daß nur ein mächtiger 
und kräftiger Herrscher das Land 
aus seiner großen Not befreien 
konnte. Sein eigner Bruder Eber¬ 
hard überbrachte dem neuen Könige 
die Reichskleinodien. Die Boten fan¬ 
den ihn der Sage nach beim Vogel¬ 
fänge, weshalb man ihm auch häufig 
den Beinamen „der Finkler" oder 
„der Vogelsteller" gibt. Doch sollte 
man ihn lieber „den Großen" ober 
„den Städteerbauer" nennen. Heinrich i. 
2. Städteyrülidmigcn. Zunächst 
brachte Heinrich die widerspenstigen Herzoge zur Unterwerfung. Nach fünf Jahren 
brachen die Ungarn oder Magyaren alles verheerend in Deutschland em. Hein 
rich bekam einen ihrer Hauptanführer in seine Gewalt; durch Freigebung des 
selben und durch das Versprechen eines jährlichen Tributs erlangte er einen neun 
jährigen Waffenstillstand. Heinrich benutzte denselben sehr weise zur Anlegung
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.