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von Hippo starb darin der Bischof August in, der Sohn der from-
men Monika, den der Glaube aus einem leichtfertigen Weltkinde zu
einem Rüstzeuge der Kirche gemacht hatte. Die Angeln und Sachsen
gingen 449 unter Hengist und Horsa nach Britannien, verdrängten
die Briten und gründeten 7 angelsächsische Königreiche.
4. Attila oder Etzel. An 50 Jahre hatten die Hunnen in Un-
garn als Hirten und Räuber gehaust. Da vereinigte Attila alle Hör-
den unter seinem Zepter und führte sie zu neuen Thaten der Zer-
störung. Er gab vor, das Schwert des Kriegsgottes gefunden zu
haben und zur „Gottesgeißel" der Völker berufen zu sein. Sein Hof-
lager wimmelte von Gesandten der Völker, und sein Holzpalast strotzte
von Luxus. Er selbst war einfach, schrecklich gegen Feinde, gütig
gegen Flehende und gerecht als Richter. Mit mehr als ^ Million
Streitern zog er verheerend an der Donau hinauf. Am Rheine rottete
er das burgundische Königsgeschlecht aus. Auf den katalaunischen
Feldern 451 stellten sich ihm die Westgothen und ein römischer Feld-
Herr entgegen. Es kam zu einer Völkerschlacht, in der Christenthum
und Gesittung, Heidenthum und Roheit lange in den Wagschalen
schwankten. Furchtbar war der Anprall der Hunnen; die Römer
wichen und der Westgothenkönig fiel. Aber der Fall ihres Führers
entflammte die Wuth der Gothen und trieb sie siegreich vorwärts.
Nachdem tausende gefallen, wichen die Hunnen. Attila hatte schon
in seiner Wagenburg einen Haufen Sättel aufrichten lassen, um sich
mit seinen Schätzen zu verbrennen. Weil aber der römische Feldherr
eifersüchtig auf die Gothen war, so ließ er die Hunnen unbehelligt
den Rückzug antreten. Im nächsten Jahre fiel Attila in Italien
ein. Die Bewohner retteten sich in die Lagunen (Buchten, Kanäle
und Inselchen) des adriatischen Meeres und gründeten Vene-
dig. Rom wurde durch die Fürbitte des greisen Papstes Leo
d. Gr. gerettet. Das Jahr darauf raffte der Tod Attila hinweg. Um
seine Leiche, die in einem dreifachen Sarge lag, ritten die Hunnen mit
abgeschnittenen Haaren und zerfetzten Gesichtern und besangen seine Tha-
teil. Sein ungeheures Reich zerfiel rasch, denn das Schwert kann wohl
Reiche gründen, aber nur der Pflug, d. h. die Kultur, kann sie erhalten.
5. Odoaker und der Untergang des weströmischen Reiches
476. In Rom wuchsen Schwäche und Verwirrung; ein Schatten-
kaiser folgte dem andern. Die Krone war ein Spielball in der Hand
deutscher Heerkönige, bis zuletzt Odoaker den jugendlichen Kaiser
Romulus Augustulus absetzte, auf ein Landgur verwies und sich
zum Könige von Italien machte. Sein Reich erstreckte sich von Regens-
bürg bis Sizilien. Nach 15 Iahren führte Theodorich die O st-
g o t h e n aus Ungarn nach Italien, besiegte Odoaker bei V e r o n a —
daher sein Name Dietrich vonBern! — schloss ihn inRavenna
ein, eroberte die Festung nach dreijähriger Belagerung, ließ Odoaker
tobten und machte sich zum Könige von Italien.