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eine neue, einzig wahre Religion zu gründen. Die HaiHtlehren
derselben sind: „Es ist nur ein Gott, und Mohammed ist sein
Prophet. Die Seele des Menschen ist unsterblich, und es gibt
eine Vergeltung nach dem Tode. Gebet, Fasten und Almosen
öffnen die Pforten des Himmels. Jedem Menschen ist sein
Schicksal zum voraus bestimmt. Das beste Werk ist der Kampf
gegen die Ungläubigen."
Mohammed fand bald viele Anhänger und unterwarf sich
ganz Arabien. Er vereinigte in seiner Person die höchste geist¬
liche und weltliche Gewalt. Seine Nachfolger hießen Cha-
lifen. Sie eroberten im 7. Jahrhundert mit Feuer und
Schwert einen großen Teil Asiens und Nordafrika. Von hier
setzten dieselben nach Spanien über, um durch Europa nach
Konstantinopel zu ziehen. Sie wurden aber von den Franken
vollständig besiegt und nach Spanien zurückgedrängt. Dort grün¬
deten sie ein blühendes Reich, das bis um d. I. 1500 n. Chr.
bestand. Die Religion Mohammeds zählt jetzt noch viele Mil¬
lionen Anhänger.
Um«0«n.Chr. 34. Die Glaubensboten BadenS.
Das Christentum verbreitete sich trotz der blutigen Ver¬
folgungen, welche einzelne römische Kaiser anfänglich über das¬
selbe verhängten, mit wahrhaft göttlicher Gewalt. Im ganzen
römischen Reiche fand es zahlreiche Anhänger. So blühten
auch am Rheine schon um d. I. 300 n. Chr. die Bistümer
Basel, Straßburg, Speier, Worms und Mainz mit
vielen christlichen Kirchen. Aber die heidnischen Alemannen
rotteten die Christuslehre wieder aus. Als jedoch Alemannien
unter die Herrschaft der christlichen Franken gelangt war, zogen
aus Irland und England fromme Männer dahin, um das
göttliche Wort zu verkünden. Solche Männer heißen auch
Glaubensboten (Missionäre).
Zu den ersten Glaubensboten gehört der heilige Frido¬
lin. Er kam um d. I. 500 n. Chr. in das badische Ober¬
land und erbaute auf einer Rheininsel das Kloster Säckingen.
Ein Jahrhundert später erschien am Bodensee der heilige Ko¬
lumban mit zwölf Schülern, von denen der heilige Gallus
das Kloster St. Gallen stiftete. Kurze Zeit nachher errichtete
Müller, Geschichtsbilder. z