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Unglücklichen mit Blut und Staub bedeckt in den letzten
Zügen liegen. Er bat sie um einen Trnnk Wassers, und
ein Macedonier brachte ihm etwas in seinem Helme. Er¬
quickt sprach der Sterbende: „Freund, das ist das höchste
meiner Leiden, daß ich dir die Wohlthat nicht vergelten
kann; doch Alexander wird sie dir vergelten. Ihn mögen
die Götter für die Großmuth belohnen, die er meiner
Mutter, meiner Gemahlin und meinen Kindern erwiesen
hat. Hier reiche ich ihm durch dich meine Hand." Nach
diesen Worten verschied er. Eben jetzt kam Alerander
selbst herangesprengt. Gerührt betrachtete er die Leiche des
Mauues, den er, ohne ihn zu hasseu, so eifrig verfolgt
hatte. Er breitete seinen Mantel über ihn aus und ließ
ihn uach Persepolis bringen, wo er in der königlichen Gruft
feierlich beigesetzt wurde. Daun brach Alexander schnell
wieder auf, um den schändlichen Mörder zu verfolgen, und
ruhte nicht eher, bis er denselben eingeholt und grausam
hatte hinrichten lassen.
Jetzt eilte Alexander mit seinem jubelnden Heere von
Stadt zu Stadt, von Land zu Land. Die Beute war
unermeßlich; die Soldaten schwelgten im Ueberflnsfe. Doch
bald änderte sich der Sinn der Macedonier, als ihr König
selbst persische Sitten annahm und sogar verlangte, daß
seine Soldaten und Freunde nach morgenländischer Manier
vor ihm niederkuieen sollten. Sein Stolz kannte keine Grän¬
zen mehr, und machte ihn gegen seine besten Freuude grau¬
sam. Bei einem Gelage erstach er einst in der Hitze der
Trunkenheit den Klitus, weil dieser nicht in die Schmeiche¬
leien gegen ihn eingestimmt, sondern ihn beschimpft hatte.
Als er zur Besiunuug kam, erstarrte er fast vor Schrecken
über diese That. Drei Tage und drei Nächte brachte er
weinend ohne Speise und Trank auf seinem Lager zu und
rief unaufhörlich deu Namen Klitus. Doch hatte auch
diese bittere Neue seinen übermüthigen Stolz nicht gebändigt.
Er wollte nach wie vor als ein Gott verehrt sein und
ließ einen seiner macedonischen Feldherrn, der sich dessen
weigerte, hinrichten. In seinem unersättlichen Ehrgeize
faßte er deu ungeheuern Plan, auch die mittägigen und
abendländischen Erdgegenden seinem Scepter zu unterwer¬
fen, als ihn in Folge seiner Anstrengungen, zum Theil
auch der Schwelgerei, der er sich ergeben hatte, ein hitziges
Fieber im 33. Jahre seines Alters plötzlich hinwegraffte