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Gott sprach zum Propheten Zacharias: „Mein Fluch soll kommen in das
Haus des falsch in meinem Namen Schwörenden und soll bleiben mitten in
seinem Hause und es verzehren samt Holz und Steinen". Was droht also
dem Meineidigen? (Gottes Strafe). Welche Strafe kann ihn treffen? (Un¬
glück im Leben — Hölle). Was müssen wir uns merken? (Wahrheit sagen,
treu dem König). Grundsatz: „Die Wahrheit ist der Grundstein alles
Lebensglückes",
b) Lesen: Nr. 231, S. 266, Otto von Wittelsbach.
10. Ludwig der Bayer.
Lehrmittel: Bild: Friedrich der Schöne in der Schlacht bei Ampfing gefangen
(von Lohmeyer).
I. Stufe.
Von welchem bayerischen Herzoge haben wir das letztemal gehört? (Otto I).
Aus welchem Hause stammte er? Wodurch zeichnete er sich einmal besonders
aus? Welche Eigenschaften besaß er? (tapfer, mutig, treu).
II. Stufe.
Heute erzähle ich euch wieder von einem Herzoge, der auch diese schönen
Eigenschaften besaß und auch ein Wittelsbacher war.
a) 1. Erzählung: Bayern war damals in 2 Herzogtümer geteilt, Ober¬
bayern und Niederbayern. Ludwig der Bayer wurde schon mit 18 Jahren
Herzog in Oberbayern. Er übernahm die Vormundschaft über den jungen
Herzog von Niederbayern. Das war Friedrich dem Schönen von Österreich nicht
recht. Er begann den Vormundschaftskrieg. In der Schlacht bei Gammelsdorf
1313 wurde aber Friedrich der Schöne von Ludwig dem Bayern besiegt. Der
Herzog von Niederbayern starb und nun wurden Ober- und Niederbayern zu einem
Herzogtum vereinigt.
Nacherzählen! Welche Überschrift können wir dieser Erzählung geben?
„Der Vormundschaftskrieg".
Karte: Gammelsdorf.
2. Wegen seiner Tapferkeit wurde Ludwig der Bayer im Jahre 1314 von
5 Kur- oder Wahlfürsten zum deutschen Kaiser gewählt. Nur 2 Kurfürsten wählten
Friedrich den Schönen von Österreich. So hatte Deutschland 2 Kaiser. Ludwig
der Bayer wurde in Aachen gekrönt. Am gleichen Tage wurde auch Friedrich
der Schöne zu Bonn gekrönt.
Nacherzählen! Welche Überschrift geben wir diesem Abschnitte? „Wie
Ludwig der Bayer Kaiser wurde".
Karte: Bonn, Aachen.