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zum Statthalter von Brandenburg. Im Jahre 1415 übergab er
ihm das Kurfürstentum Brandenburg als erbliches Eigentum.
Aus dem Hause Hohenzollern regierten 12 Kurfürsten
in Brandenburg.
1. Friedrich I. (1415—1440.) 2. Friedrich II. (Eisenzahn,
1440 — 1470). 3. Albrecht Achilles (1470—1486). 4. Johann Cicero
(1486—1499). 5. Joachim I. (Nestor, 1499—1535). 6. Joachim II.
(Hektar, 1535-1571). 7. Johann Georg (1571-1598). 8. Joachim
Friedrich (1598 — 1608). 9. Johann Sigismund (1608 — 1619).
10. Georg Wilhelm (1619—1640). 11. Friedrich Wilhelm, der Große
Kurfürst (1640-1688). 12. Friedrich UI. (1688-1701: als König
Friedrich I. 1701-1713).
2. Friedrich I. Burggraf Friedrich VI. nannte sich als Kurfürst
Friedrich I. Damals herrschte große Unordnung in Brandenburg.
Am meisten beunruhigten die Raubritter das Land. Diese plünderten
Städte und Dörfer und beraubten die Reisenden. (Hans und Dietrich
von Quitzow.) Sie wollten auch dem Kurfürsten nicht gehorchen und
sagten: „Und wenn es ein ganzes Jahr Burggrafen regnet,
so soll doch keiner in der Mark auskommen." Friedrich zog
gegen die Raubritter und zerstörte ihre Burgen. Dazu benutzte er
eine große Kanone. Man nannte sie die Faule Grete, weil sie
schwer fortzubringen war. Die gefangenen Ritter wurden streng
bestraft. Bald herrschte Ruhe und Ordnung im Lande.
Unter Friedrich I. bestand das Kurfürstentum Brandenburg aus
der Altmark, Mittelmark, Uckermark und der Priegnitz. Auf ihn
folgte sein Sohn Friedrich II.
3. Friedrich II. (Eisenzahn) hatte einen festen Willen (daher der
Beiname). Diesen zeigte er besonders im Kampfe mit den Städten
des Landes. Die Städte Berlin und Cölln a. d. Spree wollten ihm
nicht gehorchen. Da brachte Friedrich sie mit Gewalt zum Gehorsam.
Er ließ sich zwischen beiden Städten an der Spree eine Burg er¬
bauen. Seitdem ist Berlin die Hauptstadt des Landes.
Friedrich II. kaufte vom Deutschen Orden die Neumark.
4. Albrecht Achilles. Albrecht erhielt den Beinamen Achilles*),
weil er sehr tapfer war. Er erließ (1473) das Hohenzollernsche
Hausgesetz. Darin war bestimmt, daß Brandenburg stets ungeteilt
an den ältesten Sohn fallen sollte. Durch dieses Gesetz wurde die
Zerstückelung des Landes verhütet.
5. Joachim I. Als Joachim zur Regierung kam, mar er erst
15 Jahre alt. Die Raubritter plagten daS Volk aufs neue. Joachim
aber ließ sie fangen und hinrichten (70 in einem Jahre). Deshalb
wollten ihn die Raubritter töten. Einer von ihnen schrieb ihm an
seine Tür: „Jochimke, Jochimke, Hüde bi; fange wi di, so
*) Achilles war ein berühmter griechischer Held.