fullscreen: Erziehender Geschichtsunterricht

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Sachsen, weil fie feinen König Ratten unb jeder fein eigener Herr fein 
wollte, auch gegangen. 
Sie hatten ja feine ordentlichen Grenzen, feine Türme unb Stäbte 
gehabt, unb fo waren fie benn nach dem Franfenreich zu viel unb oft 
mit ben Nachbarn in Streit geraten. Als nun ber starte Karl König 
geworben war, ba sah er sich das vier Jahre mit an, unb dann sagte er: 
„Nein, bas geht nicht länger. Diese wiberhaarige Gesellschaft müssen wir 
klein kriegen. Ich werbe gegen sie ziehen unb sie besiegen unb ihnen meine 
Grafen ins Laub schicken, baß sie mir Zins zahlen unb mit mir in ben 
Krieg gehen müssen wie meine Franfen, unb wenn bann einer von ihnen 
meinen Frauken was tut, bann wirb er eben vor Gericht geforbert uitb ver¬ 
urteilt wie jeber andere. Auf bie Weise werben wir ja wohl endlich 
Frieden befommen." 
So zog denn Karl in den Sachsenfrieg, und das wurde ein Werf, 
daran hat er mehr als dreißig Jahre gearbeitet. Denn auf welche Weise 
sollte er diese trotzigen Burschen unterfriegen? Sie hatten ja feinen König, 
den er fangen fonnte, feine Hauptstadt, die er zerstören konnte. Er zog 
also gegen sie hoch zu Roß mit feinen Reisigen und auch gleich mit feinen 
Priestern, — wir werden gleich hören, was die dabei sollten, — und wo er 
einen Haufen Sachsenfrieger beisammen traf, da schlugen sie sich tüchtig 
»tit ihm, und dann behielt er natürlich den Sieg. Aber ordentliche 
Schlachten gab es meistens garnicht, weil die Sachsen garnicht zu einem 
großen Heer zusammenfanden. Wenn er dann so einen siegreichen Zug 
durch ihr Land gemacht hatte, dann famen sie wohl und sagten: „Gib 
uns doch Frieden, wir wollen auch tun, was du willst." „Gut", sagte 
Karl, „dann müßt ihr euch mit mir verbünden und müßt mit meinen 
Franfen ein Volf und ein Reich sein und mir gehorchen." „Das wollen 
wir tun", sagten die Sachsen. „Ja, aber ich mnß ein Pfand befommen, 
daß ihr mir auch treu bleibt", fagte der König. „Eure Häuptlinge müssen 
mir ihre jüngsten Söhne mitgeben, die sollen als Geiseln an meinem Hof 
bleiben. Wenn ihr mir untren werdet, dann werde ich sie töten oder in 
den Kerker werfen." Die Sachsen gaben ihm also edle Jünglinge oder 
Männer, auch wohl edle Frauen als Geiseln, und Karl setzte seine Grafen 
in das Land und nahm viele große Güter, Felder, Wiesen und Wälder 
von solchen Kriegern, die im Kampf gefallen waren, für sich in Besitz, 
fetzte feine Amtsleute und Gutsverwalter darauf, baß fie ihm Fleisch unb 
Obst unb Korn unb Holz unb Gelb für feinen Hof schicken mußten. Er 
gab auch manchen tapfern unb treuen Kriegern große Güter, und wenn 
sie zu groß waren, als daß ein Mann fie bewirtschaften konnte, fo lieh
	        
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