SO I. Zeitr. Von 113 vor Chr. Geb. bis 768 nach Chr. Geb.
sein sollen; die übrigen flohen erschrocken nach Spanien zurück und gaben alle
Gedanken an fernere Eroberungen auf.
22. Pippin der Kleine, König der Franken. 752.
Durch jene That war Karl den Franken noch theurer geworden; sein Sohn,
Pippin der Kleine, gewann die Liebe derselben ebenfalls; und als der
König Child er ich III. sich gar zu unwürdig zeigte, auf dem Throne zu sitzen,
nahmen sie ihm 752, auf einem Reichstage zu Soissons, die, Krone gänzlich
ab und setzten sie dem Hausmeier Pippin auf, der also der erste König aus
dem Geschlechte der Karolinger war; so nannte man nachher dieses Geschlecht.
Um auch des Papstes Zacharias Urtheil über diesen wichtigen Schritt einzu¬
holen, war vorher eine Botschaft an denselben nach Rom geschickt und ihm die
Frage vorgelegt: „Ob derjenige König sein müsse, der die Königsgewalt in
Händen habe, oder derjenige, der nur den Namen trage?" — Der Papst ant¬
wortete : „Derjenige müsse auch König heißen, der Königsgewalt habe." Diese
Antwort hob alle Bedenklichkeiten auf.
Childerich beschloß sein Leben in einem Kloster, Pippin aber regierte sem
Reich von nun an noch 16 Jahre mit großer Weisheit und Kraft und wurde,
als er 768 starb, von dem ganzen Volke aufrichtig betrauert.