Full text: Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte

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vielen Gefahren die Heimreise an. Er wurde bei seiner Ankunft in Palos 
mit Kanonendonner, Glockengeläut und Festjubel empfangen und im 
Triumphzuge nach Barcelona an den Hof geleitet. Seine Erzählung 
und die mitgebrachten Erzeugnisse aus der neuen Welt erfüllten jeder¬ 
mann mit Staunen und Bewunderung. 
5. Der entschlossene Befehlshaber. Mit 17 Schiffen und 1500 
gold- und abenteuersüchtigen Spaniern trat Kolumbus die zweite Reise 
an. Er entdeckte die K ariden-Inseln mit ihren menschenfreffenden Be¬ 
wohnern und Portorico. Die Festung auf Haiti fand er zerstört, 
die Besatzung getötet. Habsucht und Grausamkeit der Spanier hatten 
endlich die Rache der friedlichen Bewohner herausgefordert. Kolumbus 
gründete eine neue Ansiedelung und stellte sie unter seinen Bruder. Er 
selber fuhr weiter und entdeckte Jamaika. Bei seiner Rückkehr nach Haiti 
fand er die Indianer in voller Empörung gegen die grausamen Ansiedler. 
Kolumbus mußte gegen sie zu Felde ziehen. Der Donner der Kanonen, 
die geharnischten Reiter auf ihren schnellen Rossen und gewaltige Blut¬ 
hunde flößten den Naturkindern solches Entsetzen ein, daß sie flehentlich 
um Gnade baten und einen Zins an Gold und Baumwolle gelobten. 
6. Der unschuldig Verklagte. Auf der dritten Fahrt entdeckte 
Kolumbus die Insel Trinidad (Dreieinigkeits-Insel) und das Festland 
von Südamerika. Dann kehrte er nach Haiti zurück, wo die Zustände 
in der Ansiedelung immer verworrener wurden. Die Feinde des großen 
Mannes benutzten dies, um ihn bei dem mißtrauischen Ferdinand als 
Hab- und herrschsüchtig zu verleumden. Um die Verhältnisse zu prüfen, 
wurde Bobadilla mit weitgehender Vollmacht hingesandt. Er legte 
ohne Verhör und Recht, allein auf die Aussagen des Auswurfs der 
Menschheit hin, den hochverdienten Mann in Ketten und schickte ihn 
nach Spanien (1500). Jeder Wohlgesinnte war von Unwillen, Ferdi¬ 
nand von Scham erfüllt. Kolumbus warf sich stumm vor dem Throne 
nieder und brach in Thränen aus. Er rechtfertigte sich glänzend. Boba¬ 
dilla wurde abberufen und auf der Heimfahrt samt den erpreßten Schätzen 
vom Meere verschlungen. 
7. Der unglückliche Schiffbrüchige. Die vierte Reise brachte 
Kolumbus durch Stürme, Klippen und Krankheiten entsetzliches Un¬ 
gemach. Seine vier Schiffe scheiterten nacheinander. Hilflos kam er 
auf Jamaika an, wo er mit seinen Gefährten von der Gnade der 
Wilden abhängig war. Da seine Gefährten durch ihren Übermut die 
Wilden reizten, so lieferten diese keine Lebensmittel mehr. Nur die 
Drohung des Kolumbus mit der Strafe der Götter, wozu er eine eben 
eintretende Mondfinsternis benutzte, machte sie wieder willig. In hohlen 
Baumstämmen ruderten endlich zwei Gefährten nach Haiti und brachten 
nach neun Monaten Hilfe. Krank und voll Gram kehrte Kolumbus heim. 
8. Der beneidete und mit Undank belohnte Wohlthäter. In 
Spanien hatten nach dem Tode seiner Beschützerin Jsabella seine Feinde 
und Neider offenes Fahrwasser. Der König handelte treulos gegen ihn 
und setzte ihn nicht in die versprochenen Würden ein. Als einst in einer 
Gesellschaft die Entdeckung Amerikas als eine unschwere Sache behandelt
	        
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