Full text: Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden (Teil 1)

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er sich und die gesamte deutsche Kirche unter des Papstes Oberhoheit, 
bringt die deutsche Kirche also in ein Abhängigkeitsverhältnis zu Rom. 
Durch ihn kommt die römische Ordnung nach Deutschland. 
Durch Bonifatius wird der Papst in Rom der Herr der 
deutschen Christenheit. 
2. Das Mönchs- und Klosterwesen. 
So hat also der Papst in Rom die Herrschaft über die deutsche 
Kirche erlangt. Es erhebt sich nun die neue Frage: 
In welcher Weise übt der Papst diese Oberhoheit aus? 
Wir weisen da zunächst auf des Bonifatius Bestrebungen hin. Er 
befestigt das Christentum durch die Erbauung von Klöstern. 
Was wir über die Klöster und Mönche wissen. (Die Lichtseite des 
Klosterwesens!) 
Ob die Klöster immer dieses hohe Ziel im Auge be- 
halten? 
Leider geschah es nicht. Sie änderten ihre Gesinnung und benutzten 
ihre Macht dazu, den Einfluß des Papstes zu vergrößern. 
In welcher Weise hat das Klosterwesen die päpstliche 
Macht in Deutschland verstärken helfen? 
Die Schattenseite des Mönchs- und Klosterwesens. 
Die Mönche werden die Verbreiter der päpstlichen Irrlehren. Sie 
erlangen durch alle nur möglichen Mittel die Herrschaft über die Herzen 
und Gewissen des Volkes. In Dummheit und Unwissenheit wird das- 
selbe erhalten. 
Durch Scheiterhaufen, Inquisition, Ketzergerichte, Ohrenbeichte, 
Kirchenbuße und Ablaß erhalten sie ihre Macht aufrecht. 
Heiligendienst und Bilderverehrung, Meßopfer und Seelenmessen 
bilden den Gottesdienst. 
Das christliche Leben verweltlicht dadurch; Aberglauben und Un- 
glauben nimmt überhand. 
3. Der Kampf zwischen Papsttum nnd Kaisertum. 
So haben wir gesehen, wie durch die Mönche der Papst die Herr- 
schast über das Volk vollständig erlangt. Aber im vorigen Abschnitt der 
Geschichte haben wir auch beobachtet, daß der Papst die deutschen Könige 
unter seine Gewalt gebeugt hat. 
Wie hat das Papsttum das deutsche Kaisertum sich 
unterwerfen können?
	        
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