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Geographie.
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3. Deutsch-Ostafrika. Mit einer Flüche von 960000 qkm ist diese
Kolonie l3/4 mal so groß wie das Deutsche Reich. Sie reicht von der
Sansibarküste bis zum Viktoria- und Tanganjika-See. Die Bevölkerung beträgt
etwa 10 Mill. Man kann ebenfalls vier Naturgebiete unterscheiden.
Die Küste hat gute Häfen und empfängt mehr Niederschlüge als die von
Togo. Die Kokospalme ist viel verbreitet. Das fruchtbare Land an den
Mündungen der Flüsse eignet sich für den Anbau von Reis, Zucker¬
rohr, Baumwolle und Sisalhanf. Die Küstenebeue ist trocken und dünn
bevölkert. Es folgt wie bei Togo und Kamerun ein regenreicher Gebirgs¬
abfall und als viertes Naturgebiet das trockenere Steppenhochland des
Termitenhügel, verfallen und frisch Schirmakazien Affenbrotbaum
[25. Der Kilimandscharo, links der Kibo (6000 m), rechts der Mawensi (5350 m),
der Sattel 4700 m.
Dornbüsche und Steppe schmücken sich zu Beginn der Regenzeit mit frischem Grün. Im Garten der Missions-
staiion prangen Bananen und Spkomoren. Ein auch die kleinsten Hindernisse meidender Karawanenpfad
führt an dem riesigen Affenbrotbaum vorüber. Rechts hängt an diesem eine von den Eingebornen zur Ge¬
winnung wilden Honigs angebrachte Röhre.
Inneren. Auf diesem erheben sich vereinzelt gewaltige Vulkan berge, wie
der 6000 m hohe Kilimandscharo (Bild 25). Diese regenreicheren Berg¬
gebiete bilden Pflanzen- und Kulturoasen inmitten der Steppe.
Zur Besiedlung mit Europäern eignen sich vorwiegend die Ge¬
birgslandschaften. In den Usambära-Bergen wurden große Kaffee¬
pflanzungen angelegt. Eine Eisenbahn wurde von Tanga dorthin gebaut.
Die Eisenbahn von Daressalam (= Friedenshaus) nach Mrogoro wird
bis Tabora (35000 E.) fortgeführt, um die wichtigen Seengebiete zu er¬
schließen. Deutsch-Ostafrika kann außer Palmöl, Kautschuk und Elfen¬
bein große Mengen Baumwolle, Kaffee, Sisalhanf und andre Er¬
zeugnisse liefern. Die Küstenbevölkerung besteht aus illdischen Kauf-