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aus dem befreundeten Adel unterrichtet. Die junge Schar
bewohnte dann gemeinschaftlich einen besonderen Teil des
Hauses, war einer gemeinsamen Hofmeistern untergeben und
erhielt 'daneben andere Lehrer und Lehrerinnen. War die
Tochter immer bei der Mutter geblieben, so wurde sie später
als Gesellschafterin an den Hof einer vornehmen Dame ge¬
bracht, um hier ihre Erziehung zu vollenden und die geselligen
Talente auszubilden. Eine Hauptaufgabe bei der Erziehung
der Mädchen waren Schreiben und Lesen. Die juuge
Dauie nutzte in der winterlichen Einsamkeit am Kamin in
der- Familie oder in Gesellschaft die neuen Lieder, die
Sagen Mid Geschichten vorlesen; sie hatte in ihren
Zimmern die Liederbücher vaterländischer Dichter. Zuerst
wurde das Mädchen von einem Geistlichen, später auch
wohl von fahrenden Künstlern, von Sängern und^ -lieh5
tern unterrichtet. Zuweilen fand man bei den Mädchen
auch bie Kenntnis fremder Sprach e n. namentlich der
französischen und lateinischen. Auch im Gesänge und im
Saitenspiel (Leier, Harfe, Fidel oder Geige) winde da*
Burgfräuleiu unterrichtet. Die Frömmigkeit dieser Damen
hatte eine praktische Richtung. Sie besuchten morgens die
Kirche, zogen sich auch während des Tages häufig zum
stillen Gebet zurück und verrichteten mit Vorliebe Werke der
Barmherzigkeit. Die Grundlage aller höfischen Sitte war
echte, wahre Weiblichkeit, Gottesfurcht und Tilgend.
25. Albrecht der Bär, Markgraf von Brandenburg.
(1134-1170.)
Der deutsche Kaiser Lothar ernannte im I. 1134 den
Grafen Albrecht von BaUenstädt aus dem Hause
Askanien zum Markgrafen der von Heinrich I. gestifteten
Nordmark. Wegen seiner großen Körperkraft und Tapferkeit
erhielt Albrecht den Beinamen „der Bär". Zu seiner Zeit
hatten die Weud eu, die alteu Feiude der Mark, eiueu Fürsten
mit Namen Jaezo. Dieser, ebenfalls ein tapferer Mann,
belagerte die Stadt Branibor und nahm sie in Besitz.
Albrecht vertrieb aber die Wenden wieder bis nach Spandau,
wo es zwischen den beiden Heeren zur Schlacht kam. Die
Wenden wurden geschlagen, und Jaezo war in Gefahr, ge