Full text: Zeit- und Lebensbilder aus der alten Geschichte

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Volksversammlung aufhob. Damit diese Richter nicht die Person ansehen 
sollten, wurden die Sitzungen im Dunkeln abgehalten. So legte Solon 
den Grund zu Athens Größe und Gedeihen. 
Die ^erfer&riege. 
1. Die Schlacht bei Marathon. Die Griechen hatten an der West¬ 
küste Kleinasiens eine Reihe blühender Kolonieen gegründet, welche nach dem 
Sturze des reichen Lyderkönigs Krösus gleichfalls unter die persische Ober¬ 
herrschaft gerieten. Sie suchten zwar unter dem Beistände der Athener das 
persische Joch abzuschütteln, aber ihre Empörung mißlang. Nun beschloß 
Darius, der König der Perser, auch Griechenland zu unterwerfen und 
schickte seine Herolde aus, um von allen griechischen Staaten Erde und 
Wasser zum Zeichen der Unterwerfung zu fordern; aber die Athener stürzten 
sie in einen Abgrund und die Spartaner in einen Brunnen. Um diese 
Frevelthat zu rächen, sandte Darius ein Heer von 100000 Mann gegen 
Athen. Bei Marathon in Attika kam es 490 zur Schlacht. Trotzdem die 
Spartaner, die nicht vor dem Vollmonde ausrücken durften, noch nicht er¬ 
schienen waren, griff Miltiades mit seinen 10000 Mann die Perser an 
und schlug sie gänzlich aufs Haupt. Athen war gerettet. 
2. Leonidas. Nach dem Tode des Darius unternahm Xerxes einen 
neuen Rachezug gegen Griechenland. Mit einem Heere von beinahe 
2 Millionen Mann rückte er über den überbrückten Hellespont und drang 
durch Thessalien bis an den schmalen Engpaß von Thermopylä. Hier stand 
Leonidas mit 300 Spartanern. Xerxes forderte das Häuflein auf, die 
Waffen abzuliefern. „Komm und hole sie/' war die lakonische Antwort. 
Da ließ Lerxes feine Truppen anstürmen, aber sie wurden stets mit großen 
Verlusten zurückgeschlagen. Da zeigte ein schändlicher Verräter den Feinden einen 
geheimen Pfad über das Gebirge, so daß sie die Spartaner im Rücken an¬ 
greifen konnten. Leonidas starb samt feinen Getreuen den Heldentod fürs 
Vaterland: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkünde dorten, du habest 
uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl!" ward nachmals auf 
dem Denksteine zu Ehren der Helden eingegraben. 
3. Die Seeschlacht von Salamis (480). Die Perser verbrannten 
Athen. Die Bewohner hatten sich auf die Insel Salamis geflüchtet, bei 
der die griechische Flotte lagerte. Da nahte sich die ungeheure persische 
Kriegsflotte, die weit über 1000 Schiffe zählte. Schon wollten viele 
Griechen mutlos fliehen, aber Themistokles, der den Xerxes heimlich 
auffordern ließ, die Griechen anzugreifen, zwang sie zn einem Kampfe auf 
Leben und Tod. In der engen Bucht gelang es den Griechen bald, die 
schwerfälligen Kriegskolosfe der Perser zn vernichten. Xerxes, der von 
einer Felsenhöhe aus der Seeschlacht zugeschaut hatte, mußte mit den 
Trümmern seiner Flotte eiligst nach Asien zurückkehren. 
4. Das Ende der Perserkriege. Im nächsten Jahre wurde sowohl 
das persische Landheer, als auch die persische Flotte von den Griechen gänz¬ 
lich geschlagen. Der Perserkönig gab nun seine Eroberungspläne auf. 
Griechenland ward samt den kleinafiatifchen Kolonie.n frei. Themistokles,
	        
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