Full text: Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte

die lange dauernde, folgenreiche Feindschaft zwischen den Baiern (Welfen) 
und den Hohenstaufen (Waiblingern). 
i$randenßurgi|Ae fficftiucfitc. 
Im Jahre 1134 belehnte Lothar Albrecht den Bären, Grafen 
von Ballenstedt, mit der Nordmark und mit allem Lande, das er 
den Wenden abnehmen würde. 
Markgrafen aus dem AnHaltinischen Kaufe, 1134—1320. 
Albrecht der Bär 1134—1170, zeichnete sich aus durch Schön¬ 
heit, Kraft^ und Muth. Nach langen und harten Kämpfen gelang 
es ihm, die Wenden unter ihrem Fürsten Jaczo (Schildhorn) zu 
besiegen, sich das Land bis zur Oder zu unterwerfen, und seine 
Bewohner zur Annahme des Christenthums zu zwingen. Die bisherige 
Nordmark wurde nun Alt mark, das eroberte Land (Priegnitz und 
Mittelmark) Neumark genannt. Albrecht selbst nannte sich von nun 
an Markgraf von Brandenburg und erhielt vom Kaiser 
Konrad III. die Aerzogsgewalt und die Würde eines Erzkämmerers 
des deutschen Reiches. Das durch den Krieg verödete Land bevölkerte 
er durch Ansiedler, die er aus Holland und vom Rheine herbeirief. 
Er gründete Städte (Berlin, Cöln, Spandau, Stendal u. a.) und 
schuf einen durch Handel und Verkehr emporblühenden Bürgerstand. 
Im Jahre 1158 unternahm er eine Wallfahrt nach dem heiligen 
Lande und brachte Johanniter und Tempelritter mit, damit sie ihn 
im Kampfe gegen die heidnischen Wenden unterstützten. 1170 starb 
Albrecht. Seine Nachkommen traten in seine Fußstapfen und erwei¬ 
terten ihr Gebiet durch Eroberung slavischer Länder. 
Otto I. 1170—1184, führte mehrere Kriege mit den Dänen, 
welche Pommern an sich reißen wollten. Vom Kaiser Friedrich I. 
Barbarossa erhielt er die Lehnsherrschaft über Pommern. 
Er stiftete das Kloster Lehnin, in welchem er auch beigesetzt wurde. 
Otto II. 1184—1205 und Albrecht II. 1184—1220, kämpften 
glücklich gegen die Dänen, aber unglücklich gegen den Erzbischof von 
Magdeburg. Sie mußten ihn 1196 als Lehnsherrn über ihre Erb¬ 
güter anerkennen. Auf Albrecht folgten feine Söhne. 
Johann I. 1220—1266 und titto III. 1220—1267. Anfäng¬ 
lich .unter der Vormundschaft ihrer klugen Mutter Mechthild, regierten 
sie int 1226 selbstständig, ein Muster brüderlicher Eintracht. Mit 
dem Erzbischof von Magdeburg hatten sie mancherlei ernste Kampfe 
zu bestehen. ' ri 
An Ländereien erwarben sie die Uckermark, die ihnen die Herzöge 
von Pommern für das Land Wolgast, abtraten. Den Wenden nahmen 
sie den Teltow und Barnim, und den Polen das Land jenseits 
der Oder ab, welches sie Neu mark nannten, während das 
Land diesseits der Oder von nun an Mittelmark hieß. 
Durch Kauf erwarben sie das Land Lebus und durch die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.