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50 § 23. Friedrich I.
-1149 3. Kreuzzug und Tod Kourad's III. 1147—1149. Deutsch¬
land war jetzt für kurze Zeit beruhigt. Nun unternahm Konrad, welcher
zuvor die vom Papst sowol, wie von dessen Gegner Arnold von Brescia
an ihn ergangenen dringenden Einladungen nach Italien zurückgewiesen hatte,
den 2. Kreuzzug 1147—1149. Derselbe war erfolglos, und der'Kaiser brachte
Uso nichts als einen siechen Körper nach Europa zurück. 1150 wurde WelsVI.,
welcher sich abermals empört hatte, von des Kaisers Son Heinrich bei
Flochberg (Bopfingen im Württemberg. Jaxtkreis) geschlagen. Konrad III.
starb 1152 zu Bamberg, wo er an der Seite Heinrich's Ü. begraben wurde.
§ 23.
■n9o Friedrich Rotbart 1152—1190.
Inhalt: 1) Die Ziele Friedrich's I. sind: a) das deutsche Volk zu
voller Einigung zu bringen; b) in Italien die deutsche Oberhoheit zu sichern.
2. a) Auf dem ersten Römerzug 1154 —1155 wird ein Reichstag aus den
roncalischen Feldern gehalten, der küne Mönch Arnold von Brescia an Hadrian IV.
ausgeliefert; ein Aufstand der Römer wird durch Heinrich den Löwen nieder¬
geschlagen, das heimkehrende Heer durch den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach
gerettet. 1156 wird Heinrich d. L. Bayern zugesprochen, dagegen Heinrich
Jasomirgott in der Ostmark entschädigt, b) Auf dem zweiten Zug 1158—1162
wird abermals ein Reichstag auf den roncalischen Feldern "gehalten. Hier wer¬
den dem Kaiser die Rechte der weströmischen Kaiser zugesprochen. Mailand,
das sich widersetzt, wird belagert und nach 2 Jaren durch Hunger bezwungen,
c) Auf dem dritten Zug 1163 werden die Podesta's in die Schranken der
Ordnung gewiesen. Aber die Lombarden schließen 1164 den Veroneser Bund
und helfen am Wideraufbau der Stadt Mailand, d) Auf dem vierten Zug
1166 — 1168 belagert Friedrich Ancona vergeblich. Es entsteht der
lombardische Bund. Eine Pest nötigt den Kaiser zum Rückzüge, e) Auf dem
fünften 1174—1178 wird Alessandria vergeblich belagert; der Kaiser er-
fetoeT 1176 die Niederlage bei Legnano. Er fönt sich mit dem Papst aus,
schließt \ 177 zu Venedig einen Waffenstillstand, 1183 den Frieden zu Eostnitz.
3) Heinrich wird 1180 geächtet und aller seiner Lehen für verlustig erklärt.
Bayern bekommt 1180 Otto von Wittelsbach, das östliche Sachsen Bernhard
von Anhalt. 4) Nachdem Friedrich I. 1184 zu Mainz ein Friedensfest ge¬
feiert, erfolgt die sechste Römerfart, aus welcher sein Son Heinrich mit Constantia,
der Erbtochter von Sicilien, sich vermält 1186. 5) Friedrich I. unternimmt
den 3. Kreuzzug (1189—1192), auf welchem er im Kalykadnus ertrinkt 1190.
1. Persönlichkeit und Ziele Friedrich's I. Konrad III.
hatte nicht seinen jugendlichen Son, sondern seinen Neffen Friedrich von
Schwaben, welcher sich auf dem zweiten Kreuzzuge besonders hervorgetan
hatte, zum Nachfolger empfohlen. Derselbe wurde denn auch zu Frankfurt
einstimmig geweilt. Er hatte einen wolgebildeten, abgehärteten Körper von
mittlerer Statur, blaue, durchdringende Augen, blondes Haupthar, einen
ins Rötliche spielenden krausen Bart, wegen dessen ihn die Italiener „Bar-