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m et noch in bet Wiege lag, soll et jroei gtoße Schlangen, welche
in sein Schlafzimmer gekrochen waren, erwürgt haben.
In seinen Knabenjahren wurde er im Kämpfen, Wagenlenken,
Speerwerfen und Bogenschießen unterrichtet. Seine ersten Thaten be¬
standen in Vertilgung wilder Tiere, welche großen Schaden an¬
richteten.
So tötete er einen grimmigen puren, durch dessen zottiges Fell
kein Pfeil zu dringen vermochte. Herkules griff das Raubtier mit
den Fäusten an, drückte es zusammen und erschlug es dann mit
seiner Keule. Hierauf zog er dem getöteten Löwen das Fell ab und
hing es als Mantel auf seine Schultern.
Bei der Stadt Ferna hielt steh eine Schlange mit neun Köpfen
auf. Das Blut und der Atem derselben waren giftig. Wenn einer
ihrer Köpfe abgeschlagen wurde, so wuchsen an seiner Stelle zwei
andere hervor. Herkules besiegte dieses Ungeheuer und vergiftete mit
dem Blute desselben seine Pfeile, so daß sie unfehlbar tödlich wirkten.
3. Sokvcrles.*)
Sokrates gehörte zu den edelsten Griechen seiner Zeit. Die
Unterweisung dir Jugend war seine Hauptbeschäftigung. Der Kern
seiner Lehre war: „Erkenne dich selbst." Mäßigkeit, Gerechtigkeit und
Tapferkeit hielt er für die höchsten Güter. Ungeachtet seines tugend¬
haften Wandels und seiner Weisheit klagten ihn seine Feinde an, er
schmähe die Götter und sei ein Verderber der Jugend. Er vertei¬
digte sich zwar glänzend, wurde aber doch znm Tode verurteilt.
Seine Freunde wollten ihm zur Flucht verhelfen. Er ging aber auf
ihre Pläne nicht ein, sondern trank mit ruhiger Miene den Giftbecher.
4. Demostbenes. **)
DkMoflheues war der größte Redner unter den Griechen. Schon
als Knabe faßte er den Entschluß, ein Redner zu werden. Er nahm
von da ab an keinem Spiel mehr teil, sondern brachte alle Zeit mit
Lesen, Schreiben und Sprechen zu.
Als er das erste Mal als Redner auftrat, wurde er ansge-
pfiffen. Auch das zweite Mal ging es ihm nicht besser. Aber
*J 400 v. Chr.
**) 322 y. Chr.