Full text: [Kursus 3] ([Kursus 3.])

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das Alter, ferner Schärfung des gesunden Menschenverstandes, Übung 
int kurzen treffenden Ausdruck (lakonische Rede) waren die hauptsäch- 
lichsteu Aufgaben der spartanischen Erziehung. 
Feigheit war die größte Schande, und Flucht in der 
Schlacht ehrlos. Deshalb gab eine spartanische Mutter ihsem Sohn, 
als er in den Krieg zog, den Schild mit den Worten: „Mit ihm 
oder auf ihm!" 
Als Lykurg seine Gesetze vollendet hatte, unternahm er eine 
größere Reise. Vorher ließ er seine Mitbürger schwören, die Ge¬ 
setze solange unverändert bei zu behalten, bis er wieder zurückgekehrt 
wäre. Der Eid war geleistet. Lykurg schied, kehrte aber nie mehr 
zurück. Die Spartaner verharrten 500 Jahre lang bei Lykurgs Ge¬ 
setzen und blieben groß an Ruhm; Kunst und Wissenschaft aber 
blieben ihnen fast gänzlich fremd. Durch diese, wie durch allseitige 
Bildung überhaupt, glänzten vor allen andern Griechen die Athener 
hervor. 
4. Athen. Soton. 
In den ältesten Zeiteil wurde Athen von Königen beherrscht. 
Der letzte derselben war Kodrns. Zn seiner Zeit fielen die Dorier 
in das Gebiet von Athen ein. Nach einer Weissagung sollten diese 
siegen, wenn König Kodrns am Leben bliebe. Um sein Vaterland 
zu retten, verkleidete dieser sich als Bauer, fing im Lager der Feinde 
Händel an unb wurde erschlagen. Als die Dorier erfuhren, wen sie 
getötet, verzweifelten sie an bent Siege uub zogen wieber heim. 
Nachbem König Kob ms sich so für sein Vaterlanb geopfert 
hatte, sagten bie Athener: „Nach solch einem König ist keiner mehr 
würbig, bas Zepter zu führen." Sie schafften bas Königtum ab 
unb machten Athen zur Republik. 
Eine georbnete Verfassung erhielt Athen erst burch bie Gesetz¬ 
gebung bes Solon. 
Solon war ein vielseitig gebilbeter Mann, einer ber sieben 
Weisen unb auch butch bie Gabe der Dichtkunst ausgezeichnet. Auf 
seinen Reisen lernte er die Einrichtungen anderer Staaten kennen. 
Durch seine Gesetzgebung stellte er den Frieden zwischen Adel und Volk 
her und erleichterte bie Lasten der verschuldeten niedern Volksklassen. 
Besonders eifrig trat er für die Erziehung der Jugend ein,
	        
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