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Konrad III. 1152. Mit Uebergehung seines eigenen, erst 7jährigen
Sohnes empfahl er seinen Neffen, den Herzog Friedrich von Schwaben,
zur Nachfolge im Reich.
Friedrich Barbarossa, 1152-1190.
Er mar, als die deutschen Fürsten ihn wählten, ein stattlicher
Held von 30 Jahren. Wegen seines rötlichen Bartes nannten ihn
die Italiener Barbarossa, d. i. Rotbart. Sein Vorbild war Karl
der Große, und an der Gruft dieses gefeierten Helden hatte er es
sich gelobt, ein mächtiges christliches Kaisertum, das Reich Karls
des Großen und Ottos des Großen, von neuem aufzurichten.
Sechsmal zog er mit Heeresmacht über die Alpen nach Italien,
um hier das gesunkene kaiserliche Ansehen qegen die Ansprüche des
Papstes und der Städte Oberitaliens wieder herzustellen. Auf dem
ersten Römerzuge rettete Pfalzgraf Otto von Wittelsbach in der so¬
genannten „Berner Klause" dem Kaiser und dem deutschen Heere die
Ehre. Beim fünften Römerzug verweigerte der Bayernherzog Heinrich
der Löwe die Heerfolge und dem Kaiser den Gehorsam. Dafür
wurde Heinrich mit der Reichsacht belegt und ihm seine Länder
Bayern und Sachsen abgenommen. Bayern erhielt Otto von
Wittelsbach, derStammvater des jetzigen bayerischen Königs¬
hauses (1180).
Als hochbetagter Greis unternahm Kaiser Friedrich noch einen
Kreuzzug nach dem gelobten Land. Im Frühling 1189 trat er an
der Spitze von 150,000 tapfern Streitern den Zug an. Nach vielen
Gefahren und Mühseligkeiten kam er bis nach Seleucia iu Kleinasien.
Am Flusse Salef setzte das Heer auf schmaler Brücke über. Dem
grauen Helden gings viel zu langsam. Er sprengte mit dem Rosse
hinein in den Fluß, ihn zu durchschwimmen. Doch die Wellen er¬
griffen ihn und rissen ihn mit fort. Nur seinen Leichnam vermochten
die Seinen zu retten. 1190.
Heinrich VI., 1190-1197.
Heinrich VI., Friedrichs Sohn, war vermählt mit Constantia,
der Erbin des Königreichs Neapel und Sizilien. Nach blutigem
Kriege und grausamen Hinrichtungen vieler Großen gelangte er in
den Besitz dieser Lande. Er starb noch jung zu Messina.