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machos nach Sparta führen sollte. Neben den Gast
setzte sich Peisistratos, ergriff die Zügel und schwang
treibend die Geißel. Die Rosse flogen dahin, und den
ganzen Tag ging es rasch fort durch die Ebene, bis
sie am Abend nach der Stadt Pherä gelangten, wo
ein Gastfrennd des Nestor die beiden Fürstensöhne
beherbergte. Am andern Morgen fuhren sie weiter durch
üppiges Weizenfeld, und bei Sonnenuntergang war
Sparta, das Ziel ihrer Reise, erreicht.
Vor dem Palaste des M e n e l a o s hielt ihr Wagen.
Lauter Jubel schallte ihnen aus dem Innern entgegen;
denn der König feierte im Kreise seiner Freunde das
seltene Fest einer Doppelhochzeit: er vermählte seine
holdselige Tochter Hermiöne mit N eo p to I em o §,*)
dem tapferen Sohne des Achilleus, gleichzeitig gab
er seinem jungen Sohne eilte edle spartanische
Jungfrau zur Gattin. Da ergötzten sich eben die Gäste
beim fröhlichen Hochzeitsschmanse; ein Sänger ließ zu
den Tönen seiner Leier ein heiteres Lied durch den
Festsaal erschallen; in der Mitte schlugen zwei Gaukler
ihre kreiselnden Wirbel. Bei dem lärmenden Getümmel
bemerkte nur ein Diener des Hauses die Ankunft der
beiden Fremden und kam, sie dem Könige Menelaos
zu melden. Der befahl sogleich, die Rosse auszuspannen
und die Männer zum Gastmahle hereinzuführen. Sie
erhielten ihren Platz ein des Königs Seite, und Tele-
machos betrachtete mit Staunen die Pracht des Palastes
*) S. 384 ff.