Full text: Griechische Heldensagen für die Jugend

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die hilfreiche Göttin Athene reichte dem Bellerophontes 
einen goldbeschlagenen Zaum, den sich das edle Roß 
willig anlegen ließ; dann schwang sich der Held in 
eherner Rüstung ihm auf den Rucken und stieg in 
die Lüfte hinauf. Als er über der Gebirgsschlucht 
schwebte, wo die grausige Chimära hauste, schoß er 
einen Pfeil auf das flammensprühende Ungetüm, der 
es am Halse verwundete, daß es laut aufheulte und 
voll Wut seinen Feueratem in die Höhe blies, ohne 
freilich den aus seinem hohen Roß geborgenen Reiter 
zu versengen. Ein zweites Geschoß fuhr daun der 
Wnnderziege in den Rachen hinein, aus dem ein 
schwarzer Blutstrom herausschoß, worauf ein dritter 
Pfeil ihr mitten ins Herz drang, daß sie mit einem 
wilden Seitenspruuge tot zusammenstürzte. Nun seukte 
sich Bellerophontes zur Erde nieder und hieb der 
Chimära das Haupt ab, das er dem staunenden 
Jobätes überbrachte. 
Nach dieser Heldenthat trug der König dem 
Bellerophontes die Bekämpfung der Solymer auf, 
einer streitbaren Völkerschaft, welche von den benach¬ 
barten Bergen aus das lycische Reich mit Raub und 
Plünderung heimsuchte. Der Held überwand die Feinde 
in blutiger Schlacht. 
Hierauf befahl ihm Jobätes, gegen das kriege¬ 
rische Weibervolk der Amazonen auszuziehen, das im 
Osten des schwarzen Meeres seine Sitze hatte. Auch 
gegeu diese wilde Schar kämpfte er mit großem Ruhme 
und kehrte sieggekröut von der Heerfahrt zurück.
	        
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