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St ic erbaut und im Innern sehr reich ausgestattet. Ein schöner
fau .y bte demselben Stile ausgeführte Leichenhalle auf
dem israelitischen Fnedhofe; letzterer befindet fich neben dem .all¬
gemeinen christlichen Friedhof- auf dem Wege nach Zahlbach
14. Grsbi schuf Adalbert I. verleiht der Stadt Mai«;
einen Freihertstn-ief.
1118.
Wie Erzbischof Willigis, so hielten auch seine nächsten Nach¬
folger treu zu Kaiser und Reich. Dieses gute Einvernehmen änderte
M erst unter der Regierung Heinrichs IV. und des Erzbischofs
Siegfried I Derselbe nahm wiederholt an den Empörungen gegen
Henmch teil und krönte nacheinander die Gegenkönige Rudolf von
Schwaben und Hermann von Luxemburg. Siegfrieds Nachfolger Wezilo
mar Mieder ein eifriger Anhänger des Kaisers. Auch Wezilos Nachfolger
Jtuttiari) blieb anfangs in demselben Verhältnisse, bis ihn der Kaiser
wegen des von den Kreuzfahrern verübten Judenmordes zur Rechen¬
schaft zog seitdem war Ruthart) ein erbitterter Feind des Kaisers
und unterstützte mit allen Kräften Heinrich V., dem er auch die Reichs-
kleinodien übergab. Zum Lohn für geleistete Dienste ernannte Kaiser
Heinrich IV. seinen Kanzler Adalbert zum Erzbischof von Mainz. Allein
tu feiner neuen Stellung wurde Adalbert ebenfalls ein Feind des Kaisers
— Bei diesen Wandlungen in dem Verhalten der Erzbischöfe standen
e Münzer Burger keineswegs immer auf der Seite ihres Erzbischofs
Alv Siegfried I. den Gegenkönig Rudolf von Schwaben zu Mainz
tronte, kam es zum Aufstande. Die Anhänger Rudolfs mußten sich
in die königliche Pfalz flüchten, und die Bürger drohten, dieselbe in
zu stecken. Um weiteres Unheil zu verhüten, versprach der
Erzbischof Rudolfs Abzug. „So wurde der Gegenkönig aus der Stadt
hinausgeworfen uud mit ihm zugleich der Erzbischof mit vielen
(Schmähungen vertrieben." — Bei einem Hoftage zu Mainz kam
es einst zu einem großen Aufstande. Die bewaffneten Bürger
drangen tn die königliche Pfalz und drohten, bis der Kaiser die Frei¬
lassung des gefangenen Erzbischofs zugestand und dafür Geiseln
stellte. Auch die Mainzer stellten für das Wohlverhalten ihres
Herrn .und Kirchenfürsten Bürgen. Doch nur kurze Zeit dauerte
die Ruhe. Erzbischof Adalbert erhob fich aufs neue gegen den
Kaiser und wurde deshalb aus seiner eigenen Stadt vertrieben.
Heinrich V. ermahnte in einem an die Mainzer gerichteten Schreiben,'
den Bischof nicht mehr in die Stadt kommen zu lassen. Mit stärkerer
Macht kehrte jedoch Adalbert zurück und strafte die Aufrührer. Der
Kiieg dauerte fort, Mainz wurde sogar von den Anhängern des
Kaisers belagert. Die Mißstimmung der Bürger wuchs von Tag zu