fÄfi Gipsabdrücken PlaMcher Werke, sowie ein uatur-
6eschrchtllches Museum, das besonders an Vögeln sehr reich ist für die
Fortbildung von großer Bedeutung, desgleichen die in den letzten Jahren
*°r\ Greine für Volkswohlfahrt ins Leben gerufene „Volks¬
lesehalle . — Ente vorzügliche Bildungsanstalt war von jeher das
- Stadttheater; das jetzige Gebäude wurde im Jahre 1833
feierlich eingewebt, und seit dieser Zeit hat das Theater durch V°r-
VW ?5 6efte" Erzeugnisse unserer ausgezeichnetsten Dichter und
Musikkünstler tn hervorragender Weise zur Herbeiführung einer ge¬
diegenen Gerstes- und Gemütsbildung der Bevölkerung gewirkt.
47. Kirchliches Aeben der Gegenmart in Main;.
Neben der katholischen, evangelischen und israelitischen Reliaions-
gemeinde bestehen gegenwärtig in unserer Stadt noch die altkatholische,
deutschkatholische oder freireligiöse Religionsgemeinschaft, eine Gemeinde -
wrL^r j .'J ,tote bie .Apostolische Gemeinde". Das Gotteshaus der
Altkatholiken ist he ut gotischem Stile erbaute ehemalige Klarakirche in der
Klarastraße, das der Deutschkatholiken die in der Bauhofstraße be-
^freireligiöse Kirche. Der Gottesdienst der Baptisten und der
»Apostolischen Gemeinde" wird abwechselnd in der Wohnung hervor¬
ragender Mitglieder abgehalten. - Das „Kasino zum Frankfurter
Hof vereint Männer von katholischer Gesinnung in geselligem Leben;
der „katholische Gesellenverein" bezweckt den Schutz und die Aus¬
bildung von Gesellen in der Fremde; der „evangelische Hilfsverein"
ist zur Unterstützung bedürftiger und würdiger Glaubensgenossen gegründet'
der „evangelische Vereins will den Nichtheimischen, die ein Familien-
leben entbehren, eine Heimstätte bereiten. Außerdem bestehen hier ein
„Veretn zur Unterstützung und Erziehung mittelloser Waisen der
israelitischen Religiousgemeiude". sowie andere Vereine, die sich die
Wege des Wohlthätigkeitssinnes zur Aufgabe gesetzt haben.
48. Der Mainzer Karneval.
Der Karneval ist ein echtes Stück Mainzer Volksleben er ist
unauflöslich mit Mainz verbunden. Der Mainzer Karneval läßt sich
viele Jahrhunderte zurückverfolgen. Schon die Römer feierten Hier
ihrem Gotte Saturn zu Ehren Feste,„die sie „Saturnalien" nannten
und die mü dem heutigen Karneval Ähnlichkeiten hatten; auch später
wurden am RHem heitere „Fastnachtspiele" aufgeführt. Infolge der
ernsten Zeiten des dreißigjährigen Krieges wurde kein Karneval mehr
abgehalten. Erst die Franzosen brachten ihn vor hundert Jahren
ans Italien wieder hierher. Seit dieser Zeit wird er wieder
regelmäßig gefeiert, und er zieht dann stets eine große Anzahl Fremder
als Zuschauer herbei. Mit besonderem Glanze geht er seit der Er-
öffrmrtg der „Stadthalle" vor sich. Die Stadthalle besitzt den zweit¬
größten Saal in Deutschland. Derselbe ist 53 m .lang und 28 m