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rief) dem Jüngern von Braunschweig jenen durch Ueberfall zur
Schlacht gezwungen und geschlagen, doch war Moritz selbst, erst
32 Jahr alt, von einer Kugel durchbohrt, gefallen. Die Kurwürde 1553
von Sachsen ging, da er kinderlos war, auf seinen Bruder August über.
B. Die Zeilen Milipps II. Luropas Kampf um
seine Freiheit.
§ 122. Erneute Thätigkeit des römischen Katholicismus.
Der Augsburger Religionsfrieden stellte zunächst in Deutsch¬
land eine lange, äußerlich gesegnete Friedenszeit her, in welcher aber
die Geister gleichwohl in scharfen Gegensätzen verharrten und inner¬
lich nirgend Einigkeit war. Ganz Europa nämlich war durch die
Frage der Reformation, die von Deutschland ausgegangen war, in
die tiefgreifendste Bewegung versetzt. Bis zur Mitte des Jahr¬
hunderts war die Reformation in fortwährendem Vorschreiten durch
ganz Europa begriffen. Seit dem Concil von Trient aber 1545—1563
raffte sich die alte Kirche zu geharnischtem Widerstände gegen die¬
selbe zusammen. Es kamen Päpste, die kirchlichen Eifer mit poli¬
tischer Klugheit verbanden und um sich Alles sammelten, was zum
Widerstände gegen die neue Lehre entschlossen war. Diese erneuer¬
ten die alte Einrichtung der Inquisition (Glaubensgerichte), und
Tausende wurden in Italien, Spanien, Portugal als Anhänger der
Irrlehren eingekerkert oder starben auf dem Scheiterhaufen. Vor
Allem thätig aber zeigte sich der Jesuitenorden, der von einem
schwärmerischen Spanier, Ignaz Loyola, in Paris gegründet wor-1540
den war, zunächst in der Absicht der Heidenbekehrung, der aber bald
von den Päpsten vorwaltend zur Bekämpfung der Reformation ver¬
wendet ward. Er breitete sich mit reißender Geschwindigkeit aus,
nahm an den Höfen der Fürsten die Beichtstühle, an den Universi¬
täten die Katheder, in den Städten die Schulen, in den Kirchen mit
seiner volksmäßigen Beredtsamkeit die Kanzeln ein.
§ 123. Philipp n. von Spanien. Abfall der Nieder¬
lande. Den stärksten Anhalt fand der Widerstand gegen die neue
Lehre an dem mächtigsten Herrscher der Zeit, dem Sohne Karls V.,
Philipp II. von Spanien, dem Haupte des Hauses Habsburg, 1556—1598
der über das Weltreich Karls V. regierte. Er hielt mit zäher
Treue an den Grundsätzen der römisch-katholischen Kirche, wie an
der unumschränkten Regtenmgsart seines Vaters fest, und kämpfte
gegen jede Regung politischer wie kirchlicher Freiheit. Als aber in