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200—197 v. Chr., der mit dem Siege der Römer bei Kynos-
kephalä, zweiHügel in Thessalien, endigte, worauf die Makedoni er
ebenso harte Bedingungen wie die Punier eingehen und Griechen-
land freigebenmussten. — Auch den Syrerkönig Antiochus HL,
den Großen, reizte Hannibal zum Kriege gegen Rom auf (192
—189 v. Chr.) und entfloh, um der Auslieferung zu entgehen, aus
Karthaao zu diesem seinen Verbündeten. Abernach dem Siege
der Römer bei Magnesia schloss Anüochus Frieden, und nun
wendete sich der ruhelose Flüchtling nach Vithynien wo er bet
dem Könige Prusias eine gastliche Stätte fand. Doch auch dieser letzte
Schlupfwinkel wurde ausfindig gemacht, und da die Römer auf
seiner Auslieferung bestanden, so tötete sich Hannibal
durch Gift 183v.Chr. Im gleichen Jare starb auch sein großer
Gegner Scipio der Afrikaner. — Der zweite makedonische
Krieg 171—1681). Chr. wurde durch den Sieg bei P^dna eben¬
falls zu Gunsten der Römer beendigt. König Perseus wurde
gefangen, das Land zuerst in vier Republiken geteilt,
dann aber nach Beendigung des dritten makedonischen
Krieges 151—148 v. Chr. eine römische Provinz 148 v. Chr.
„Uebrigens bin ich der Ansicht, dass Karthago zerstört werden
muss!" — „Ceterum censeo, Carthaginem esse delendam!" — so
hatte der Censor Cato seit lange jede seiner Senatsreden geschlossen.
Sein Wunsch wurde ihm erfüllt; denn als die miss günstigen Römer
bemerkten, dass sich Karthago langsam wider erhebe, war der Untergang
dieser Stadt bei allen nur noch eine Frage der Zeit. Um einen Anlass
zur Einmischung zu bekommen, veranlassten sie in treuloser Weise
denKönigMasinissa zum Kriege gegen Karthago, das, nach-
dem es die Römer vergeblich um Vermittlung gebeten hatte, endlich zu
den Waffen griff. Da hieß es: der Friedensvertrag sei ver-
letzt, und sofort zog 149 v. Chr. ein römisches Heer nach Afrika. Es
erhielt 300 Geiseln und alle Waffen und Kriegsvorräte; aber man ver-
langte Räumung uud Schleifung der Stadt. Da ergriff die
Punier unendliche Verzweiflung, und sie beschlossen lieber zu sterben, als
solche Schmach zu dulden. Man trug Häuser ab, um Schiffsbalken zu
gewinnen, verarbeitete alles Metall, sogar Gold und Silber, zu Waffen,
und als es an Bogensehnen fehlte, schnitten die Weiber ihre langen
Hare ab. Zwei Jare dauerte dieser heroische Widerstand; endlich erlag
die stolze Stadt dem Feldherrntalente des jüngeren Cornelius
Scipio, Eon des durch den Sieg bei Pydna berühmten Aemilius Paulus
Dieser hatte durch Dämme und Mauern und durch seine Schiffe
die Stadt enge eingeschlossen und zuletzt jede Zusur unmöglich gemacht.
Drinnen wüteten Hunger und Krankheiten, und doch wollte man sid)
nicht ergeben. Da erstiegen die Römer die Mauern und nahmen nach
sechstägigem Straßenkampfe endlich die Stadt in Besitz Dieselbe wurde
an mehreren Orten angezündet und brannte 17 Tage lang. Von den
700000 Einwonern waren zuletzt noch 59000 am Leben, meist Weiber,
die dann in die Sklaverei abgesürt wurden. — Auf den Trümmern
Karthago's saß der edle Scipio Afrikanus (minor) und sprach mit Be-