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Elemente in sich aufnahm, wenn gleich es andererseits wahr-
scheinlich ist, daß es seine erste Bevölkerung von Asien, dem
ihm am nächsten liegenden Erdtheil, empfing.
§• 141.
Geschichte.
Sieht man, wie gemeinhin geschieht, davon ab, daß der
nordöstliche Theil von Amerika, Grönland, bereits im 14ten
Jahrhundert von Norwegern und Dänen colonisirt ward,
wie denn im Jahre 1406 an der Ostküste Grönlands 190
Dörfer in 12 Kirchspielen gezählt wurden, so ist erst seit
dem 12. October 1492, wo der Genueser Christoph Co-
lombo, mit Spanischen Schissen einen Weg nach Ostin-
dien suchend, die Insel G u a n a h a n i entdeckte, den Euro-
päern von dem Dasein Amerika's Kunde geworden. Schnell
auf einander folgende Entdeckungsreisen, auch von andern
Europäischen Nationen unternommen, erweiterten bald die
Kenntniß von dem neuen Erdtheile. Auf einem Englischen
Schiffe entdeckte 1496 der Venetianer Caboto die Insel
Neufdnitdland, der Portugiese Cabral fand 1500 Bra-
silien, und der Spanier Balboa überschritt 1513 den Jsth-
mus von Panawa, und sah zuerst den jenseitigen Ocean.
Mehr noch als die Hoffnung auf Erweiterung der bereits
gemachten Entdeckungen lockte die Europäer das Gold nach
Amerika, das sie hier in größerer Menge, als in irgend einem
Erdtheil der alten Welt fanden. Sie wünschten selbst das
Vaterland desselben zu besitzen, und so eroberte der kühne
Spanier Ferdinand Eortez (spr. Cortes) 1521 das
Mexikanische Reich; bald darauf fand sein Landsmann,
der grausame Pizarro, in Süd-Amerika das goldreiche
Peru, und gründete hier gleichfalls eine Europäische Herr-
schaft. Furchtbar war das Schicksal, das nun vou ihren
Besiegern den wehrlosen Eingeborenen bereitet ward. Was
sie an edlen Metallen besaßen, wurde ihnen genommen,
und man zwang sie mit der größten Härte zur Arbeit in
den von den Europäern angelegten Bergwerken. Allein
unter den schweren Anstrengungen, die man hier ihnen auf-
erlegte, und unter der grausamen Behandlung, die sie erlit-
ten, erlagen viele Tausende, und auf den Inseln Mittel-
Amerika's fast alle ursprünglichen Bewohner. Um die feh-
lenden Kräfte zu ersetzen, führte man von den Afrikanischen