Full text: Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte

316 17. Der dritte Perserkrieg. Leonidas. Themistokles. 
er nach der Heimat; er selber wollte mit seinen Spartanern auf dem 
Posten sterben, wohin das Vaterland sie gestellt hatte. 700 Krieger aus 
Thespiä in Böotien erklärten indes: Wir sterben mit euch! Und so 
beginnt der letzte Kamps: sämtliche Spartaner und Thespier starben den 
Heldentod. 
Keinem Siege ist größerer Ruhm gefolgt, als dieser Niederlage. 
Den gefallenen Spartanern wurde später ein Denkmal gesetzt mit der 
Inschrift: 
„Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest 
Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl." 
3. Themistokles. Nach der Schlacht bei Thermopylä überfluteten die 
Perser ganz Mittelgriechenland. Athen schien verloren. Da wurde 
Themistokles der Retter der Stadt und des ganzen Landes. Er 
war ein Mann von gewaltigen Gaben des Geistes und von mächtigem 
Ehrgeiz. Auf seinen Rat verließen die Athener die Stadt — das 
Orakel hatte den dunklen Spruch gegeben, man müsse hinter hölzernen 
Mauern Schutz suchen. — Die Wehrfähigen bestiegen die Schiffe, 
Frauen, Greise und Kinder wurden nach der nahen Insel Salamis über¬ 
gesetzt. Unangefochten rückten die Perser in Athen ein und zündeten die 
Stadt an. 
4. Seeschlacht bei Salamis (480 v. Chr.). Die griechische Flotte 
lag kampfbereit in der Bucht von Salamis. Als nun aber die 
persische Flotte herannahte, und die Griechen weithin das Meer mit 
feindlichen Segeln bedeckt sahen, entfiel den meisten das Herz, und sie 
wollten sich nach dem Peloponnes zurückziehen. Das wäre das gewisse 
Verderben gewesen. Da griff Themistokles zu einem verzweifelten 
Mittel. Er schickte heimlich einen treuen Sklaven zu Lerxes und ließ 
ihm sagen: „Großer König, ich bin dein Freund. In der nächsten 
Nacht wollen die Griechen aus dieser Meeresbucht entfliehen; schließe 
sie vorher ein; dann ist ihre ganze Flotte in deinen Händen." Terxes 
umschloß die Bucht noch denselben Abend. Nun mußten die Griechen 
wohl kämpfen. Und sie kämpften heldenmütig. 200 persische Schiffe 
wurden in den Grund gebohrt; das Meer bedeckte sich mit Schiffs¬ 
trümmern, zwischen welchen man Leichen treiben und Ertrinkende mit 
den Wellen ringen sah. Von einem Hügel am Ufer, wohin er sich 
einen goldenen Thron hatte stellen lassen, sah Xerxes dem Streite zu; 
Schreiber umgaben ihn, welche die Heldentaten der Seinen aufzeichnen 
sollten. Aber dies war kein Tag des Ruhmes, sondern der Schmach 
für ihn, und sein Antlitz erbleichte, als er die Niederlage seiner stolzen 
Flotte schaute. 
5. Rückzug des Lerxes. Xerxes wagte keine neue Schlacht, sondern 
eilte, seine eigene Person in Sicherheit zu bringen. 300000 Mann 
ließ er unter Mardonins zurück; mit den übrigen Truppen trat er 
schleunigst den Rückzug an. Die Brücken über den Hellespont hatte 
ein Sturm zerstört, aber die Flotte war zur Stelle und setzte den König 
mit seinen Truppen über. 
6. Schlacht bei Platää (479 v. Chr.). Mardonins überwinterte 
in Thessalien und begann im Frühjahr des folgenden Jahres den
	        
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