Contents: Kaisers Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte

23. Das alte Italien. 327 
handelt sein?" „Königlich!" war die Antwort^ — ,,Begehrst du sonst 
nichts?" — „Jenes Wort begreift schon alles m sich. Alexander 
ließ dem Porus sein Reich und machte ihn dadurch zu seinem beständigen 
Freunde Noch weiter drang Alexander vor, mußte aber bald umkehren; 
da seine erschöpften Truppen sich weigerten, ihm weiter zu folgen. Em 
Teil des Heeres kehrte auf der Flotte heim, mit dem andern Teile 
nahm Alexander selbst den Landweg. In Babylon, das Alexander 
zur Hauptstadt seines Weltreichs erwählt hatte, trafen Heer und Flotte 
wieder zusammen. , r , rv1„ _ r .. , , 
10. Friedensarbeit. Tod. Nach seiner Rückkehr widmete sich 
Alexander den Arbeiten des Friedens; insbesondere bemühte er sich, 
eine innige Verschmelzung zwischen Morgen- und Abendland anzu¬ 
bahnen. Er suchte diese unter andern dadurch zu fördern, daß er eme 
Tochter des Darms heiratete und auch viele seiner Offiziere und Soldaten 
bewog, persische Frauen zu nehmen. Schon plante Alexander neue 
Kriegszüge; denn nie spricht ein Eroberer: Ich habe genug! Da riß 
ihn der Tod aus seiner glänzenden Laufbahn. Infolge der ver¬ 
standenen Anstrengungen, auch wohl infolge seiner Schwelgerei verfiel 
er in ein hitziges Fieber. Bald entschwand alle Hoffnung auf Genesung. 
Noch einmal gingen die treuen Mazedonier Mann für Mann am 
Lager ihres Königs vorüber. Wehmütig umstanden die Feldherren den 
sterbenden Helden. Man fragte ihn, wen er zu seinem Nachfolger 
bestimmte. „Den Würdigsten!" antwortete er. Hierauf verschied er 
(323 v. Chr.). Er war nur 32 Jahre alt geworden. Seine Gebeme 
ruhen zu Alexandria in Ägypten. , 
11. Zerfall des Reichs. Nach Alexanders Tode rissen sich ferne 
Feldherren in langen blutigen Kriegen um die Teile des Reichs und 
brachten unsägliches Elend über die blühenden Länder. Endlich bildeten 
sich auf den Trümmern des von Alexander gegründeten Weltreichs 
mehrere kleinere selbständige Reiche, unter denen das mazedonisch¬ 
griechische, das ägyptische und das syrische die wichtigsten sind. 
Sie alle wurden später eine Beute der Römer. 
Römische Geschichte. 
23. Das alte Italien. 
Das stolzeste und gewaltigste Volk, von welchem die Geschichte zu 
erzählen weiß, ist dasjenige der Römer. Merkwürdigerweise ist dieses 
Volk von eiserner Kraft und Ausdauer einem der mildesten und lieb¬ 
lichsten Länder entsprossen, dem wonnigen Italien. Das Land zerfällt 
in drei Teile: Ober-, Mittel- und Unteritalien. 
1. Oberitalien, welches freilich von den Römern gar nicht zu 
Italien gerechnet wurde, ist eine fruchtbare, lachende Ebene, welche auf
	        
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