Full text: Geschichte von Göttingen und Umgegend ([2])

6. Die Cherusker werden ein Glied des Sachseri- 
durrdes. 
500. 
Die Chatten vermochten nicht, die ursprüngliche Volksart der 
Cherusker zu vernichten; diese wurden vielmehr durch ihre plattdeutsche 
Sprache immer wieder daran erinnert, daß ihre stammesverwandten 
Nachbaren im Norden wohnten. Als sich nun ums Jahr 500 die 
Völkerschaften im Nordwesten unsers Vaterlandes zu dem großen 
Sachsenbunde zusammenschlössen, da wandten sich die Cherusker den 
sprachverwandten Angrivariern, Chanken, Marsen u. a. zu und gingen 
mit ihnen im Sachsenbunde aus. Seitdem galt der Name Sachsen 
auch für unsere Gegend. Bei der Teilung des Sachsenbundes in Ost- 
sälen, Engern und Westfalen wurde der Leinegau und seine Nachbar¬ 
gaue, der Lisgau, Rittegau, Moorgau und Sülberggan, zu Engern 
gerechnet, zu dem Gebiete, welches an beiden Seiten der Weser lag. 
An- und Ansdau iw Keinegau. 
500—800. 
1. Die ersten Niederlassungen waren dem Lause der Flüsse gefolgt. 
Daher liegen die ältesten Orte unserer Gegend unmittelbar an der 
Sohle des^ Leinethales und in den zugänglichsten Nebenthälern. Zu 
ihnen gehören, außer den keltischen Siedelungen Geismar und Leng¬ 
en, die chernskischeu Gehöfte, aus denen die Orte Nörten, Steina, 
Bovenden (Bobbeuzunon, d. H. Bobbos Zauu), Weeude (Winidnm), 
($rone, ^zesa, Schneen, Lengden und Gudiugiu hervorgegangen sind, 
c e ,^e an ^5^eine waren so angelegt, daß etwaige Überschwemmungen 
.Scherl konnten. Um die Gehöfte lag die Mark, die aus 
Feld Werde und Wald bestand. Der Wald war noch so ausgebreitet 
frflß füst jede Dorfmark vom Walde eingeschlossen war. 
\ uach gelangten unsere Vorfahren zu voller Seß- 
yasngrert. Als ine Völkerwanderung vorüber war und der Sachsen- 
bund sich bildete, hatte jeder Volksstamm ein ererbtes Recht auf seine 
Wohnsitze; keiner durfte sich mehr auf Kosten des andern ausbreiten. 
Sollte die wachsende Volksmenge Unterkommen und Unterhalt haben 
£ ^ßte das Land im Innern stärker an- und ausgebaut werden' 
Daher benutzten die Freien einer Markgenossenschaft den Wald, um 
für sich oder ihre Nachkommen daselbst neue Ansiedelungen m be¬ 
gründen. Der neue Ort hatte Teil an der Allmende des Mutter¬ 
dorfes und führte auch den Namen desselben. So entstanden viele 
gleichnamige Ortschaften, die erst in späterer Zeit durch Zusätze wie 
ietüx; ' nlu f- to- voneinander unterschieden wurden. 
Dieser Ausbau wurde im Leinegau eifrig betrieben; das bezeugen
	        
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