Cäsars Alleinherrschaft. 259 
Iuba und Cato, töteten sich selbst. Numidien wurde jetzt eine 
römische Provinz. 
Damit war der Bürgerkrieg beendet. Cäsar kehrte nach Rom zurück 
und feierte ein 40 tägiges Dankfest. Dann folgten an vier Tagen 
Triumphzüge über Gallien, Ägypten, Kleinasien und Numidien. Wett¬ 
rennen, Tierkämpfe und Gladiatorenspiele wechselten mit einander ab; 
Cäsar bewirtete das Volk an 22000 Tischen und beschenkte es mit Öl, 
Getreide und Geld. Die Soldaten murden mit Geld und Ländereien 
belohnt. 
8) Cäsars Alleinherrschaft und Tod. 
Jetzt war es Cäsärs Bestreben, seine bisherigen Gegner möglichst 
für sich zu gewinnen, die beiden feindlichen Parteien zu versöhnen und 
das Volk allmählich an eine monarchische Ordnung, die er für notwendig 
hielt, zu gewöhnen. Die gewöhnlichen Soldaten, welche gegen ihn ge¬ 
fochten hatten, blieben unbestraft; auch die Offiziere, welche ihn darum 
baten, erhielten Verzeihung; erst später, als seine Milde gemißbraucht 
wurde, ließ er diejenigen Offiziere, welche nach empfangener Gnade 
wieder gegen ihn gekämpft hatten, töten. Gegen beide Parteien war 
er gleich streng und gerecht. Die bisherigen Staatsämter ließ er be¬ 
stehen, brachte sie aber entweder an sich, oder nahm ihnen ihre bisherige 
Wichtigkeit. Das Amt eines Oberpriesters besaß er schon längst 
(S. 251); dazu ließ er sich die Diktatur übertragen, zuerst vorüber¬ 
gehend, dann auf zehn Jahre und zuletzt auf Lebenszeit; ebenso die 
Oberaufsicht über die Sitten. Das Konsulat konnte er übernehmen, so 
oft er es wünschte; er übernahm es wiederholt, auch ohne Kollegen, 
gab es aber nicht selten an unbedeutende Personen wieder ab. Ferner 
nahm Cäsar das Recht für sich in Anspruch, über Krieg und Frieden 
zu entscheiden, selbständig über das Heer und die Staatskasse zu ver¬ 
fügen und die Statthalter zu ernennen. Diese seine höchste Stellung 
in den militärischen, richterlichen und Verwaltungsangelegenheiten suchte 
man durch den Titel Imperator auszudrücken, den bisher auch schon 
die Oberfeldherren geführt hatten, aber nur so lange, bis sie ihr mili¬ 
tärisches Kommando wieder niederlegten, während'Cäsar ihn zeitlebens 
trug. In Wirklichkeit vereinigte Cäsar alle Gewalt in seinen Händen, 
welche einst die Könige besessen hatten; um dies auch äußerlich zur 
Geltung zu bringen, ließ er neben den Standbildern der alten Könige 
auf dem Kapitol auch das feimge aufstellen; öffentlich zeigte er sich nur 
in dem Königskleide, der purpurnen Toga; zwischen den Sesseln der 
beiden Konsuln stand für den Imperator der erhöhte Königsstuhl, und 
seit 44 befand sich auf den römischen Münzen Cäsars Bild. Dieser 
Stellung entsprechend ließ Cäsar den Senat zwar bestehen, gestattete 
ihm aber nur eine beratende Stimme, die Entscheidung behielt er sich 
vor. Ebenso ließ er durch die Volksversammlungen seine Gesetze be¬ 
stätigen, aber irgend welchen Einfluß besaß dadurch das Volk durchaus 
nicht. Um die Rechtspflege zu bessern, nahm Cäsar sich die Be¬ 
fugnis, jedes richterliche Urteil umzustoßen und ein neues Verfahren 
unter seinem Vorsitze einzuleiten. Der zunehmenden Sitte nlofigkeit,
	        
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