Full text: Urzeit und Mittelalter (Teil 1)

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fliegen unb löften ifjre |junbe, um ba§ Sßitb unb bie Raubtiere be§ 
2Balbe§ gu erlegen, balb audj beftritten fte Unf)otbe unb liefen, meldfje 
bamal§ noc§ bielfadE) im Sanbe Rauften. Oft maren babei bie Btoerge, 
bie fie bon ben ®emaltttjätigfeiten ber freien Räuber befreiten, i§re ge= 
treuen Reifer. ®ietrid£) ritt auf biefen Abenteuern einen ^engft, ber un= 
übertroffen war an traft unb ©c^neHigfeit, in ber 9ied)ten führte er ba§ 
fjerrlicfje ©djmert ^agelring, unb fein £aupt becfte ber £elm £ilbegrim. 
33eibe§, ©giriert unb |>elm, §atte er auf ben Üiat be§ 3merge§ Sllbericfj 
einem ungefügen 9iiefenpaar, ©rim unb £ilbe, nacf) fjeifjem Kampfe ab= 
genommen. 9?ad}bem ©ietrid) nocf) biete Helbentljaten boßbrac^t rjatte, 
mürbe er ®önig in SBern. (Sein Dfjeim (Srmenricf) fjatte ein neibifdje§ 
Qjemüt unb trachtete nad) feinem 9tod)e. 90?it einem großen £eere §og 
er nad) 33ern. 9II§ mau ©ietridj biefe ®unbe braifjte, berief er alte feine 
Häuptlinge unb Dritter ju fic§. @r fprad): „Sntmeber mir ermarten 
®önig (Srmenridj, bann merben mir tro£ unferer Sapferfeit ber Ü6er= 
macf)t erliegen, ober mir berlaffen unfere §eimat. SDa Bleiben menigften§ 
unfere grauen unb ®htber am ßefien, uub mir !önnen bieüeid^t nod) ein= 
mal gurücffefjren unb 9tad)e nehmen." S£)a antmortete ^ilbebranb: 
,,8cf)impflicf) müffen mir unfer 9?eitf) berlaffen. 2Ber mit un§ bon bannen 
reiten miß, rüfte fidj aMmlb." ®a entftanb mitten in ber 9?ac§t ein 
grofceg ©etöfe burcf) ganj Sßern bom ©freien ber Scanner unb 2öeinen 
ber SBeiber unb ®inber; ba§mifcf)en erfdjoß ein gemaltiger Särrn bon 
SBaffengeflirr unb Stoffemiefjern, bon Römern unb Stufen. Sftadjbem alle 
Scannen junt Slufbrudj gerüftet maren, famen fie nodj einmal in ber 
großen ®önig§t)alle gufammen nnb erlabten fid) an einem £runf 2Seine§. 
S)a fam bie ®unbe, bafj (Srmenrid) mit feinem unge^euern ^eere nalje. 
9Jiit 2öei)flagen berliefjen bie gelben ®ietrtdj§ ifyre ^eimat unb jogen 
nact} bem großen ^unnenreic^e. 9Karfgraf Stübiger geleitete fte nad) 
(Stjelburg, mo ber ®öitig Stjet fafj. ber |junnenfönig bemannt, bafc 
SDietridj fäme, lief? er bie ^eer^örner btafen unb alle feine 9titter ftcf) 
auf§ Söefte rüften. 2fn beren ©pi^e ritt er mit feiner ®emaljftn in großer 
$rad)t bem ferner entgegen unb begrüßte ifjn auf ba§ Sieb reichte, 
hierauf ritten fie nad) ber ©jjelburg, mo ®önig ©ijel ein präcf)tige§ 
©aftmat)! beranftattete unb feinen greunb, ben ®ietrid) au§ 95ern, neben 
ficf) auf ben Hocfifijj fet^e- nuit ®ietridj lange 3eit bei @£el 
im |junnenlanbe un^> if)m mit feinen gelben in alten tampfftürmert, 
bie ©jjel gegen feine geinbe befielen mu^te. 
@d§on §man5ig ^a^re maren bergangen, feit SDietricf) bor ©rmeu= 
rid^§ 2üc!e §u tönig S^el fließen mu§te. SO^it ben f)öct)ften @§ren §atte 
i^n §mar ber |junnenfürft über^äuft, aber ba§ SSerfpredjen, i§m mieber 
§ur 9tücffe^r nacf) Sßern ^u ber^elfen, mottte er nirf)t erfütten, beim e§ 
bünfte i^m fieffer, bie tapferen He^ett auf intmer in feinen ®ienften ju 
Beljatten. @ine§ ^age§ trat SDietritf) in bie §atte ber Königin. SDiefe 
empfing i^n gar freunbttcfy, reifte i^m eine ©olbfdjale boll äöeinel unb
	        
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