Alsobald mit viel Behagen
Fing die Emden an zu jagen,
Wundervoll ward sie gelenkt.
Zeigte sich ein English-Dampfer,
Schwer von Kaffee, Reis und Kampfer,
Holla! — war er schon versenkt.
Emden wagt sich keck an jeden
Und versteht auch das Torpeden,
Wenn sich wo ein Kreuzer zeigt.
Pulo Pinang heißt der Hafen,
Wo mit Schüssen, die auch trafen,
Sies dem Feinde furchtbar geigt.
Fehlts ihr auch einmal an Kohlen,
Weiß sie solche leicht zu holen,
Die doch jeder Dampfer führt;
Damit ohne viel Geflunker
Füllt die Emden ihre Bunker.
Eh' sie Madras bombardiert.
Und so fuhr sie fort zu kapern;
Schon fings eklig an zu hapern,
Mit dem ganzen Handel dort.
Aus der großen Stadt Kalkntte
Traute sich kein Schiff mit Jutte
Auf die See vom sichern Port.
Emden, kühner Wogenreiter,
Ach, nun jagst du nicht mehr weiter!
Aber klagen drum —, was solls?
Wardst du gleich der Jäger Beute, —
Emden, du bleibst unsre Freude;
Emden, du bleibst unser Stolz!
M. Pfeifer.
3. Die glückliche Rettung v. Mückes Truppe.
Kapitänleutnant v. Mücke zerstörte die Telegraphen- und Funken¬
einrichtungen der Kokosinsel und schiffte sich dann aus einem kleinen,
alten, morschen Segelschoner namens Ayescha ein. Es war eine höchst
gefährliche Fahrt, denn der alte Schoner glich mehr einem Sarge als
einem Schiss. Schwere Stürme und Gewittergüsse stellten die wackre
Schar auf eine harte Probe. Das Regenwasser diente als Trinkwasser.
Achtzehn Tage dauerte diese gefahrvolle Fahrt. Dann landete das
Schifflein wohlbehalten in Padang auf Sumatra. Nun versorgte sich
die Mannschaft mit Kleidern und sonstigen Vorräten; die deutschen
Schiffe, die im Hafen lagen, steckten ihr auch manches zu, aber die Hol¬
länder zeigten sich recht wenig entgegenkommend. Die Ayescha durfte
in Padang nur einen Tag weilen, da sie als Kriegsschiff galt. Zwei
Deutsche schlossen sich hier an. Sie trieb sich nun zwei Wochen auf dem
Meere herum; da stieß sie auf ein deutsches Schiff namens Choising, das
1710 Tonnen faßte. Die alte Ayescha ward darauf mit drei Hurras versenkt.