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Damit haben wir das Verfahren, das die Missionare (Sendboten) des
Christentums einschlugen. Aber woher mögen sie gekommen sein? (Von jenseits
des Meeres, England, Irland.) Höret zu!
1. Als das Christentum sich im Römerreiche ausbreitete, da drang
das Evangelium bis hinauf nach den britischen Inseln, die damals noch
von keltischen Stämmen bewohnt wurden. Und zwar wurde Irland,
die „grüne Insel" am frühesten bekehrt. Es entstand hier ein frommes
Christentum, das allein die Bibel zur Grundlage hatte. Kaum aber
hatten die Iren das Wort Gottes erfaßt, als es sie trieb, dessen Send¬
boten (Missionare) unter den Heiden zu werden. So wandten sich im
sechsten Jahrhunderte viele fromme Männer hinüber nach dem Festlande
zur Heidenbekehrung, und die Könige des Frankenreichs unterstützten sie
bei ihren Bemühungen.
Erzähle!
Überschrift: Die Ankunft der fremden Missionare.
2. Und wie begannen sie ihr Werk?
Der Missionar kam allein, oder von einigen Genossen begleitet, in
die Gegend, wo er das Evangelium verkünden wollte. Mit der Axt
ging er daran, ein Stück Wald zu fällen und aus dem Holze eine Hütte
zu bauen. Bei der Hütte errichtete er ein Kreuz von Holz oder Stein,
und wenn dann die Bewohner des Landes sich zusammen fanden, dann
predigte er mit feinen Gefährten das Wort Gottes. Bekehrten sich die
Leute, dann taufte er sie in einem nahen Wasser. Er begehrte nichts
von ihnen; Nahrung verschaffte, Kleidung verfaßte er sich selber. So
wirkten die irischen Einsiedler (= einzelne Siedler), wie man die frommen
Männer nannte.
Erzähle!
Überschrift: Das Verfahren der fremden Missionare.
3. Der erste, der also von Irland herüberkam, hieß Colnmbanns.
Lange Zeit predigte er im Wasgenwalde den Allemannen. Aber er
eiferte auch gegen das gottlose Wesen der Königin Brunichildis, die
ihn deshalb vertrieb. Da wirkte er in der heutigen Schweiz weiter
und ging endlich zu den Langobarden, wo er in einem Kloster ge¬
storben ist.
Unter den Allemannen aber setzten andere sein Werk fort. Da
predigte am Rheine Goar, der Sankt-Goar, in der Schweiz, Gallus,
der Sankt-Gallen, Fridolin, der Säckingen, Pirmin, der Reichenau
im Bodensee gründete. Es waren das Einsiedeleien, die angelegt wurden,
um das Zusammenleben der Missionare uud ihrer Gehilfen möglich zu
machen, damit sie sich in der allemannischen Urwaldwildnis nicht gegen¬
seitig verlören und stets eine Zufluchtsstätte hätten, wenn ihnen Gefahr
drohte.