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stellen. Sofort beschloß er, einen Teil von diesem zum Schutze Schlesiens
zurückzulassen und mit dem übrigen die Franzosen anzugreifen.
Den tapferen Reitergeneral von Seydlitz schickte er vor sich her.
Der jagte die französischen Vortruppen aus Leipzig und Halle hinaus
und streifte dann tief nach Thüringen hinein. Durch einen raschen Über¬
fall nahm er Gotha, wo der französische Feldherr beinahe gefangen worden
wäre. So eilig mußte Soubise die Stadt räumen, daß Seydlitz sich
mit seinen Offizieren noch cm den für die Franzosen gedeckten Tisch setzen
konnte. Allmählich kam dann die französisch-deutsche Armee (60000 Mann)
gegen die kleine preußische (22000 Mann) unter König Friedrich heran.
Bei dem Städtchen Roßbach (südlich von Halle) hatte Friedrich sein Lager
aufgeschlagen und ließ sich scheinbar sorglos von der übermütigen feind¬
lichen Übermacht umzingeln.
Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen.
Erzähle!
c) Die Franzosen und Reichstruppen kamen in einem großen Halb¬
kreise angerückt. Denn lebendig wollte Soubise den „kleinen Marquis
von Brandenburg" fangen und nach Paris schicken. Mit entern Male
aber brachen die Preußen ihre Zelte ab; ihre Schlachtordnung stand da,
die Kanonen brüllten, und in vollem Jagen warf sich Seydlitz mit seinen
Kürassieren auf den überraschten Feind. Seine irdene Tabakspfeife, die
er in die Luft geschleudert hatte, war das Signal zum Angriff gewesen.
Die Reichstruppen, die der erste Stoß traf, liefen alsbald in wilder
Flucht auseinander, und als die preußische Infanterie unaufhörlich feuernd
vorrückte, liefen auch die Franzosen, was sie laufen konnten. Das ganze
Heer wurde zersprengt und flüchtete bis zum Main und Rhein hin. Die
Preußen machten viele Gefangene, nahmen eine Anzahl Kanonen und das
ganze Lager. Dort fanden sie eine Unmasse von Mode- und Putzgegen¬
ständen, welche den Damen der französischen Offiziere gehörten. Die
Sieger verkleideten sich damit und führten lustige Tanze und Possen
darin auf.
Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen.
Erzähle!
d) Die Schlacht bei Roßbach und die Niederlage der verhaßten
Franzosen wurde überall in Deutschland mit großem Jubel gefeiert. Der
Preußenkönig, den manche schon bestaunt, manche aber auch verhöhnt oder
verwünscht hatten, war mit einem Male ein volksbeliebter Held geworden.
Man machte damals das Verslein auf ihn:
Und wenn der Große Friedrich kommt
Und klopft nur auf die Hosen,
Dann läuft die ganze Reichsarmee,
Panduren und Franzosen.