— 258 —
und Friedensverhandlungen regelmäßiger eintretende Erscheinungen
bei kriegführenden Völkern.
Hugenotten bedeutet wörtlich Eidgenossen; es war dies ein
Schimpfname, der in Frankreich den Reformierten wegen ihres
Zusammenhangs mit Genf gegeben wurde. Die Hugenotten¬
gemeinden bestanden seit 1550 in Frankreich, wurden 1560 schon
verfolgt, stießen 1572 in der Pariser Bluthochzeit mit den Katho¬
liken gewaltig zusammen und erhielten dann durch Heinrich IV.
im Edikt von Nantes (1598) freie Religionsübung zugesichert.
Dieses Edikt gewährte den Hugenotten bis 1610 Schutz, l(i85 wurde
es durch Ludwig XIV. ganz aufgehoben. Seit jener Zeit beginnen
dann die Auswanderungen. Durch die Hugenotten wurden
verschiedene Orte in Deutschland gegründet, z. B. Friedrichsdorf
bei Frankfurt am Main, Karlshafen an der Weser u. a. m.
II. „Der große Kurfürst von Brandenburg" bildet das 4. Glied
in der Entwickelungsgeschichte des brandenburgisch-preußischen
Staates; dies ist auf der Oberstufe zu beachten, indem die bereits
behandelten Glieder (s. Inhaltsverzeichnis nach Längsschnitten) hier
wiederholt werden und somit die Vorbereitung zur neuen Dar¬
bietung bilden. In der Rheinprovinz, Brandenburg und Preußen
gewinnt die Gestalt des großen Kurfürsten durch die Heimatgeschichte
noch größere Bedeutung, als dies in den übrigen preußischen Pro¬
vinzen der Fall ist. — Aus der Unterstufe wird das vorliegende mit
den drei folgenden Stücken der „D. G." zu einem Lebensbilde
des großen Kurfürsten zusammengezogen. Die Karte darf hier
nicht fehlen.
Ziel: Ich will heute von dem Manne erzählen, der durch
eine lange und gesegnete Regierung die Wunden des dreißigjährigen
Krieges im Kurfürstentum Brandenburg wieder zu heilen wußte.
1. Des großen Kurfürsten Jngendjahre.
2. Des großen Kurfürsten erste Regiernngszeit.
3. Des große« Kurfürsten Gemahlin.
Ein gutes Bild vom großen Kurfürsten enthält „Knötel, Bilderatlas
zur deutschen Geschichte". Ein Bild von Luise Henriette enthält „Heinze, Zehn
Fürstinnen auf dem Throne der Hohenzollern", ein Buch, das ich sonst nicht
ganz empfehlen kann. Verlag von Manz & Lange, Preis 1 Mk.
III. 1. Was verschafft einem Fürsten den Beinamen „der
Große?"
In welche Zeit fiel Friedrich Wilhelms Jugend?
War das günstig für seine Erziehung? (Nein. Ja.)