Full text: Vaterländische Geschichte

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merfte bie 2ift unb fprang in ben ©trom. üftur mit mürbe er 
mieber ^erauSgegogen. (Er blieb nun in £anno§ ©emaft. ©iefer 
fjielt iEjrt fef)r ftrenge unb oermaltete in feinem tarnen ba§ 9teicf). 
S)ie ^aiferin ging in ein Mofter. 
Söalb jeboch maren bie dürften mit £>anno feljr ungufrieben. 
©,djon na<§ einem Saljre mufjte er be§J)o!b bie Regierung an ben 
(Ergbifc£)of &balbert oon S3remen abtreten. £)iefer mürbe nun aud) 
$einricf)§ (Ergiefjer. (Er liefj ifjrn mef)r ^reifjeit, al§ gut mar. ©o mürbe 
ber £nabe leid^tfinnig unb hochmütig. $m Sifter oon fecfjgehn fahren 
übernahm er felbft bie Regierung, bod) tat er gang ba§, ma§ 3IbaI= 
bert ihm riet. 
2. <£>einridj unb bie Sadjfen. ©eit langem tag SXbalbert mit 
ben ©acffen in ©treit. S)iefe Jjieften fic^ für ben erften beutf^en 
33otf§ftamm, roeil fie bem S^eidje fo tüchtige ßaifer gegeben fjatten. 
üftur mibermiHig gefjordjten fie bem ^önig, ber ja ein $ranfe mar. ®a 
fpornte SXbatbert i|n an, ben Strot) ber ©adjfen gu brechen. 
SDie £>errfd)er be§ beutfdjen 9kidje§ Ratten in jener 3eit feine 
fefte 9tefibeng mie ^eute, fonbern manberten oon einer $falg gur 
anbern. S)ie Äoften für ben ipoffjalt trug immer ba§ £>ergogtum, 
in bem fie gerabe meitten. üftun fjielt fic^ Heinrich jahrelang in 
©adjfen auf, unb gmar mohnte er gemöfjnlicf) auf ber prächtigen 
£argburg bei ©o§Iar. S)ie ©adjfen Ratten alfo alleS gu liefern, 
roa§ ber föniglidje £>of brauste. S)a§ mar für fie eine fdjmere ßaft. 
darüber maren fie fef)r erbittert. Stod) größer aber mürbe if)r 3orn, 
af§ Heinrich in ihrem ßanbe eine ^tei^e oon Zwingburgen bauen liefj 
unb fränfifdje Krieger fjineinlegte. 
Oft beftagten fidj bie ©ad)fen über ba§ aEe§ beim Hürnig; allein 
er f)örte nid)t auf fie. 2) a bracf) plö^Iicf) ein furchtbarer Slufftanb au§. 
60000 ©adjfen gogen oor bie £argburg. Heinrich fonnte fidj nur 
burrf) fdjfeunige gluckt retten. Sftun mürben aKe 33urgen gerftört, 
auch bie £argburg. ©ie fäthfifdjen SSauern fronten nid)t einmal bie 
Kapelle, ©ie brangen in bie ©ruft ein, erbrachen gmei ©arge unb 
ftreuten bie ©ebeine umfjer. S)a§ mar ein fernerer f^reoel. $m 
gangen Steife ^errfc^te Zorn über bie rohen ßeid)enfd)änber. ©o fanb 
ßeinricf) überall ©ilfe. M ^adjeburft gog er gegen bie (Empörer. 
SRadfj ^ei^ern Kampfe befiegte er fie an ber Unftrut. 9lun traf-bie 
©adjfen fernere ©träfe. Sljre güljrer oerloren £ab unb ©ut unb 
manberten in§ ©efangniS; bie Jöurgen aber mürben mieber aufgebaut. 
3. 2>er Streit mit bem ^a})fte. 5?aum hatte Heinrich bie ©acfjfen 
untermorfen, fo fam für if)n ein nod) härterer 5?ampf, ber mit bem 
$apfte ©reg or YII. ©iefer fjatte oon feinem Stmt eine f)of)e 
Sluffaffung; benn er faf) ben ^Sapft al§ ben Statthalter etjrifti auf 
(Erben an. 2)arum mollte er über alle geiftticfjen unb meftfichen 
dürften herrfchen. ©elbft ber ftaifer foUte ifjm gehorchen. 2iaen 
©eiftlic^en toar e§ fortan ftreng oerboten gu heiraten, bamit fie für 
feine Familie gu forgen Ratten, fonbern gang ber ^irdje bienen fonnten.
	        
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